Wissenschaft

Verband Frau und Kultur: Vorstandswahlen und „Spendensegen“ für Lübeck

FrauundKultur08
Der Deutsche Verband Frau und Kultur e.V., Gruppe Lübeck um ihre wieder gewählte Vorsitzende Gundel Granow hatte kürzlich nach entsprechender Jahreshauptversammlung eingeladen, um den nun amtierenden Vorstand vorzustellen und vor allem zu berichten, wie in diesem Jahr der Spendenerlös aus dem Weihnachtsmarkt 2006 im Heiligen-Geist-Hospital verwendet werden soll. Vorab dankte sie Gerda Leyhe für 45 Jahre treue Vereinszugehörigkeit, für die ihr die Ehrenmitgliedschaft des Verbandes verliehen worden ist.Veränderungen im Vorstand
Wie die „alte und neue“ Vorsitzende im Kreise ihres jetzt amtierenden Vorstandes weiter berichtete, ist sie selbst nach 9-jähriger Tätigkeit in diesem Amt ein letztes Mal und damit erneut für drei Jahre im Amt. Außerdem hat Jutta Sczakiel das Amt der 2. Vorsitzenden von ihrer Vorgängerin Heike Riege nach deren Ausscheiden nach neun Jahren mit Unterbrechung übernommen. Ebenfalls neu in den Vorstand gewählt wurde als 2. Kassenwalterin Petra Ehmke für Erika Redlin, als Schriftführerinnen Ursula Chickhaoui für Gudrun Wegener und Maimu Meyer für Bärbel Trost sowie Gudrun Wegener für Heidrun Liebich. Mit der ebenfalls wieder gewählten 1. Kassenwalterin Ilse Zschiesche und den zumindest zunächst noch für ein Jahr im Amt befindlichen Weihnachtsmarkt-Leiterinnen Ursula Stoike und Hannelore Köll stehen damit neun Frauen der ältesten, 1914 gegründeten Lübecker Frauenvereinigung mit heute insgesamt 520 Mitgliedern vor.

Verwendung des Reinerlöses Weihnachtsmarkt 2006
Wie Gundel Granow dazu ausführte, wird der Reinerlös des 39. und im Heiligen-Geist-Hospital ausgerichtete Weihnachtsmarkt 100.000 Euro bereitgestellt für soziale und kulturelle Belange in der Hansestadt Lübeck. Weitere 45.000 ¤ sollen für die Restaurierung der Wandmalereien in der Pilgerunterkunft des Heiligen-Geist-Hospital, der Gertrudenherberge, zur Verfügung gestellt werden. Mehrere tausend Euro sind für Sonderausstellungen in den Lübecker Museen und im Buddenbrookhaus bestimmt. Auch die Nordischen Filmtage, die Junge Oper, das Junge Kammerorchester, zahlreiche Lübecker Chöre, die Musik- und Kunstschule, Einrichtungen der Diakonie und der Caritas, sowie etliche gemeinnützige Organisationen, wie z.B. die Lübecker Tafel, Hospizbewegung, Kinderschutzbund oder der Deutsche Kinderschutzbund werden bedacht. Das geplante „Theaterhaus Lübeck“ erhält eine Startfinanzierung von 5.000,- ¤; außerdem werden 4 Patenschaften beim Schleswig-Holstein-Musik-Festival übernommen. Ferner finanziert der Verband die Ausbildung einer jungen Weberin, die inzwischen ihr 2. Ausbildungsjahr in der Burgtorweberei absolviert. Am 10.6.2007 findet im Kulturforum Burgkloster die 7. Verleihung des Alen Müller-Hellwig-Förderpreises statt, dotiert mit 5.000,- ¤, welcher einer jungen Kunsthandwerkerin aus Norddeutschland zugute kommt.
Glückliches Lübeck: Dieser Frauenverband leistet Hervorragendes
„Lübecks renommierter Frauenverband hat seit Bestehen seines Weihnachtsmarktes überaus Gutes für diese Stadt geleistet, “ stellt Gundel Granow mit Fug und Recht fest. “ Allein in den letzten 18 Jahren betrug das beachtliche Spendenaufkommen über 1,6 Millionen Euro, erwirtschaftet allein durch selbstloses, ehrenamtliches Frauenengagement!“ Dazu sollte mit Respekt anerkannt werden, dass der neu geprägte Begriff „Lübeck – Weihnachtsstadt des Nordens“ bei Berücksichtigung aller übrigen Beiträge dazu seine Berechtigung vor allem der Entwicklung des jährlichen Weihnachtsmarktes dieses Frauenverbandes zu verdanken ist. Das sollte nie vergessen werden: Denn Weihnachtsmärkte gibt es ebenso andernorts und sicherlich auch erheblich größere. Aber der Zuspruch zum Weihnachtsmarkt des Verbandes Frau und Kultur hat für Aufsehen weit über die Landesgrenzen hinaus gesorgt und damit den Lübecker Erfolg erst möglich gemacht. So etwas gibt es nirgendwo anders. Die hier angebotenen Artikel und Arbeiten sind ausnahmslos von gediegener und erstklassiger Qualität.

Kein Zufall, betrachtet man die sehr strengen Zulassungsbedingungen für die Anbieter. Das hat, wenn auch selten, dazu geführt, dass besonders exquisite Stände ihren Aufwand an Standgeld und übrigen Kosten kaum abdecken konnten. „Aber wir sind längst eine große Familie, die zusammen hält“, so Gundel Granow. „Da gibt es dann schon unsererseits ein gewisses Entgegenkommen.“ Über Eintrittsgelder hinaus sammelt sich das Spendenaufkommen außerdem aus weiteren Zuwendungen der – wie im Vorjahr sogar über 150 Standbetreiberinnen und -betreiber. Auch der Verband selbst trägt selbstverständlich dazu bei. Denn der Bewirtungsbereich wie mit Kaffee und Kuchen bringt regelmäßig einen beachtlichen Ertrag und die eigenen acht Stände stehen auch keinesfalls im Abseits. 2006 brachte offensichtlich einer der stärksten Erfolge. Mehr geht kaum, zumal die Kirchenhalle und die 156 Kabäuschen eine räumliche Expansion nicht mehr zulassen. Und die Besucherinnen und Besucher stehen oftmals in Riesenschlangen vor den Toren. Dennoch steht diese Quantität „außen“ in wunderbarem Verhältnis zur Qualität „drinnen“. Außerdem bringt dieser Besucherandrang weiteren Segen für die ganze Stadt: Politik, Geschäftsleute, Gastronomie und Hotellerie dürften das nicht nur zu „schätzen“ wissen. Vielleicht sollten sie einmal und auf ihre Art auf diese wunderbaren Frauen zugehen.