Politik & Wirtschaft

Abriss und Neubau im Lübecker Hafen

AbrissTerminal
Die Ausbau- und Umbauarbeiten bei der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) gehen weiter voran. Während am Skandinavienkai das alte, nicht mehr benötigte Terminalgebäude abgerissen wird, ist wenige hundert Meter entfernt, am Travemünder Ostpreußenkai, das neue Abfertigungsgebäude für Kreuzfahrt-Passagiere nahezu fertig gestellt.Das ehemalige Terminalgebäude entstand in seinen Grundzügen bereits mit der Eröffnung des Skandinavienkais im Jahre 1962 und wurde bis in die 70-er und 80-er Jahre mehrfach erweitert. Es beherbergte Büros von Reedereien, Speditionen, Behörden und der LHG sowie Abfertigungsanlagen, Imbiß, Kiosk und in früheren Jahren ein Restaurant. In der Wartehalle warteten im Laufe der Jahre Millionen von Passagieren auf die Fährschiffe. Nach dem Bezug des neuen Hafenhauses bestand für die nicht mehr zeitgemäßen Gebäude keine Verwendung mehr.

Insgesamt 45.000 Kubikmeter umbauter Raum werden nun in den kommenden Wochen abgerissen. Der Abraum wird sorgfältig getrennt und teilweise wiederverwendet. Die Arbeiten werden durch ein Sachverständigen-Büro überwacht.

Der gesamte Bereich des früheren Nordgates sowie die Flächen der alten Gebäude, insgesamt rund 4 Hektar, werden im Laufe des Jahres zu schiffsnaher Stellfläche für Lkw und Trailer umgewandelt.

Der noch in gutem Zustand befindliche Gangwayturm, an dem in den 90er Jahren kurzzeitig die Passagiere der gescheiterten Euroway-Verbindung nach Malmö abgefertigt wurden, bleibt voraussichtlich erhalten. Er wurde von der Abbruchfirma gekauft, soll abgebaut und möglicherweise an anderer Stelle außerhalb Lübecks wieder aufgebaut werden.

Am Ostpreußenkai im Herzen Travemündes ist unterdessen der Bau der neuen Abfertigungshalle, deren Gestaltungsentwurf durch einen von der Stadt eingesetzten Gutachterausschuss prämiert wurde, fast vollendet. Der Neubau ersetzt das bisher nur in der Saison aufgebaute Provisorium.

Das acht Meter breite und 60 Meter lange Bauwerk, direkt an der Grenze zwischen Wasser und Land, ist einladend, transparent und mit Ausblick nach allen Seiten konzipiert. Die im Gebäude wartenden Gäste nehmen auf einen Blick das Geschehen an der Hafenpromenade, die Cafés, Restaurants und Läden wahr, gleichzeitig aber auch den direkt vor ihnen liegenden Hafenbetrieb, insbesondere ihr Kreuzfahrt-Schiff.
In gleicher Weise soll das ringsum verglaste, und ca. fünf Meter hohe Terminalgebäude auch aus Sicht der Uferpromenade eine Attraktion sein: Es weist auf den für den Tourismus von Travemünde wichtigen Kreuzfahrtbetrieb hin, der insbesondere für die Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe an der Uferpromenade von Nutzen ist. Außerhalb der Kreuzfahrtsaison steht es als flexibel nutzbares Multifunktionsgebäude für Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen zur Verfügung.

Mit dem Bau dieses Gebäudes entsprach die LHG nicht nur ihrem eigenen Anspruch nach einer optimalen und weiter verbesserte Abfertigung, insbesondere bei Passagierwechseln, sondern auch einem Wunsch der Reedereien.

Der erste Kreuzfahrer am Ospreußenkai, die „Deutschland“ der Reederei Deilmann, wird am 4. Juni erwartet. Rund 500 Gäste verlassen das Schiff, 300 neue beginnen ihre Reise.