Schulhofumgestaltung an der OZD: Neue Freiräume mit Spontanvegetation
Rotes Klinkergemäuer, von Efeu berankt, große alte Bäume, Rosenbogen zum ummauerten Schulgarten – eine tolle Kulisse, deren Planung nun umgesetzt wird und aus der noch viel mehr werden kann.Mit dieser Absicht fand sich vor gut einem Jahr eine Gruppe engagierter SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen zusammen, um dem tristen „Asphaltfriedhof“ Leben einzuhauchen, fachlich begleitet von Dipl. – Ing. Ingrid Bauer, Freiraum- und Landschaftsplanerin aus Lübeck. Die bauliche Umsetzung erfolgte durch den Garten- und Landschaftsbaubetrieb Xyloferrum aus Lübeck, die Firma Weitzel Sportstättenbau und nicht zuletzt durch Eigenleistung der Schulhof-AG sowie mithelfender Schülerinnen an zwei Aktionstagen im April und im Mai.
Mehr Platz, mehr Spielraum für Bewegung, mehr Ökologie, mehr spontanes Grün, mehr Aufenthaltsqualität und Sitzmöglichkeiten in den Ruhezonen, und der Wunsch, den bis dahin abgezäunten und oft abgeschlossenen Schulgarten aus seinem Dornröschenschlaf zu holen und benutzbar zu machen, das waren die zentralen Wünsche, die es auf engem Raum umzusetzen galt. Dafür musste die „Asphaltwüste“ weichen und alte Fahrradständer mit Eternitdächern zurückgebaut werden.
Außer an dem nun auch neu geschaffenen Basketballfeld mit Kunststoffbelag erfreuen sich die SchülerInnen an der Umgestaltung einer grünen Oase auf dem Schulhof. Der mit Kalkschotter, Findlingen und bunten Stauden gestaltete und begehbare Wall, der den Schulgarten zum Schulhof hin öffnet, lädt zum Rumsitzen und Rumlümmeln ein. Er ist aber auch eine pädagogische Spielwiese, denn was schön bleiben soll, will auch Pflege – und darum werden sich die Schüler in Zukunft auch selber kümmern. Das gilt auch für die spontane Vegetation, die auf den Entsiegelungsflächen entstehen wird. Diese dürfen ausdrücklich weiter betreten werden, denn sie werden im Spätsommer mit entwicklungs- und benutzungsfähigen Samenmischungen angesät. Diese sind so zusammengestellt, dass sie „altern“ können, sich der Nutzung anpassen und eine „Ziehharmonika-Sukzession“ in verschiedenen Stadien ermöglichen, von der spontanen Trittgesellschaft bis zur stabilen Wildstaudengesellschaft – was beweist: mit dem richtigen Konzept sind Ökologie und Freiraumnutzung auch auf engem Raum vereinbar.
Noch sind Wünsche offen – Tischtennisplatten, eine Kletterwand, mehr Sitzmöglichkeiten, eine neue Ufergestaltung für den Schulteich, den sogar jetzt schon Stockenten lieben. Wünsche, die natürlich unterschiedliche Meinungen auslösen können. Da gilt es für alle Seiten, durchaus Kompromisse einzugehen.
Schön wäre es auch, den mitten auf dem Hof befindlichen Betonklotz endlich zu entfernen. Ein Relikt, das nun wirklich nicht mehr in diese Zeit passt. Auch wenn das 25.000 Euro kosten soll. Vielleicht gibt es da mal ein gutes Angebot.