Seniorinnen und Senioren werden Naturbotschafterinnen und Naturbotschafter in Kitas
Foto: Gremler/BNUR · Neue Qualifizierungsreihe für Ehrenamtliche startet in Schleswig-Holstein.
Schon Kita-Kindern die Vielfalt der Natur näherbringen, kleine Artenschutz-Projekte in Kitas umsetzen und Naturoasen schaffen – am 10. April startet hierzu erstmals in Schleswig-Holstein eine Reihe von kostenlosen Qualifizierungs-Workshops für Menschen in der nachberuflichen Phase. Die Teilnehmenden durchlaufen insgesamt acht praxisnahe Seminare, bis sie im Januar 2026 das Zertifikat als Kita-Naturbotschafterin und -Naturbotschafter erhalten. Dieser erste Durchgang des Projekts richtet sich vorrangig an die Region Lübeck, Plön, Neumünster und Bad Segeberg. Kita-Naturbotschafter sind engagierte Seniorinnen und Senioren, die die Berufsphase hinter sich haben und ihre Leidenschaft für die Natur mit Spaß und Begeisterung Kindern in der Kita weitergeben möchten – mit kleinen Projekten, Mitmachaktionen und ganz viel Spaß in der Natur. Das Konzept wurde bereits in anderen Bundesländern erfolgreich umgesetzt.
Das Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR) hat die Umweltstiftung S. O. F – Save Our Future mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Projektleiterin Inga Ewers von der S. O. F. erläutert das Konzept: „Wir – als S.O.F. Save Our Future Umweltstiftung – freuen uns sehr darüber, dass wir das Projekt Naturbotschafter*innen in Kitas begleiten und umsetzen dürfen. Wir sind der festen Überzeugung, dass Kita-Kinder und die Ehrenamtlichen sehr von dem gegenseitigen Austausch profitieren werden, während beide zusammen Kita-Gärten zu Oasen der Biodiversität gestalten.“
S. O. F. unterstützt die Teilnehmenden zudem dabei, eine passende Paten-Kita zu finden, mit der die Kita-Naturbotschafterinnen und -Naturbotschafter zusammenarbeiten und in der die Projekte für mehr Artenvielfalt umgesetzt werden. Peter Schildwächter, Vorsitzender des Landesseniorenbeirats Schleswig-Holstein, freut sich über die Wertschätzung der Lebenserfahrung: „In der nachberuflichen Phase haben viele Menschen mehr Zeit, sich intensiv mit Themen wie Natur und Umweltschutz zu beschäftigen. Gleichzeitig ist es wichtig, das Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Schon früher hieß es, es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen: In diesem Fall sind es sozusagen die Leih-Omas und -Opas, die den Kindern mit Geduld und Ruhe die Liebe zur Natur nahebringen – etwas, das mancherorts aufgrund von Termindruck oder Arbeitszeit vielleicht zu kurz kommt.“
Das Konzept der Qualifizierung basiert auf dem Bundesförderprojekt „Kita-NaturbotschafterInnen – mehr Natur in Kitas“, welches von den NABU-Landesverbänden Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Saarland entwickelt und durchgeführt wurde. NABU-Geschäftsführer Thomas Rothmund: „Das Konzept wurde bereits in anderen Bundesländern erfolgreich getestet. Wir freuen uns sehr, dass wir nun auch hier das Bewusstsein für Artenvielfalt schon im Kita-Alter stärken.“
„Innerhalb kürzester Zeit war die Qualifizierung zur/zum Kita-NaturbotschafterIn.SH ausgebucht,“ berichtet Nicole Rönnspieß, Leiterin des zum Umweltministerium gehörigen BNUR. „Die Verbindung von Sozialem und Ökologie liegt mir sehr am Herzen. Wir nutzen das generationenübergreifende Lernen, um praktisches Erfahrungswissen zum Erhalt der biologischen Vielfalt weiterzuvermitteln. Unser Ziel ist es, die Ehrenamtlichen bestmöglich auszubilden und sie dann nachhaltig mit Kindertagesstätten zu verbinden“.
Gefördert wird die einjährige Qualifizierung durch die Landesbiodiversitätsstrategie „Kurs Natur 2030“.
Weitere Infos:
www.schleswig-holstein.de/kita-naturbotschafter

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