Politik & Wirtschaft

Fraktion Linke & GAL lehnt höhere Schwimmbadpreise ab

„Wir werden nach ausgiebiger Diskussion in unserer Fraktion die geplante Erhöhung der Schwimmbadpreise ablehnen. Eine Erhöhung um beinahe 60 Prozent ist nicht sozialverträglich“, so Andreas Müller Fraktionsvorsitzender der Linke & GAL.

„Wenn der Schwimmbadbesuch zum Luxus wird, läuft etwas schief. Als Politik haben wir die Verantwortung, allen Menschen – besonders Kindern, Jugendlichen und Familien – Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“, so Lina Andernson (Die Linke), stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Schule und Sport.

„Die Lübecker Schwimmbäder dienen der Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung, dem Vereinssport und den Schulen. Schwimmkurse sind in einer Stadt, die umgeben von Wasser ist und zudem an der Ostsee liegt, ein absolutes Muss. Das stellt zum Glück auch niemand in Frage. Doch die Subventionierung der Kosten ist dem Rechnungsprüfungshof des Landes zu hoch“, so Andreas Müller (Die Linke). „Bei der Sanierung von Straßen oder der Bereithaltung von Parkplätzen spielen die öffentlichen Ausgaben komischerweise nie eine Rolle“, so der Sozialpolitiker.

„Beim Vergleich der Schwimmbäder in Schleswig-Holstein und deren Kostendeckungsgrad werden vom Landesrechnungshof zum Teil Äpfel mit Birnen verglichen. Wir haben in Lübeck keine Spaß- und Wellnessbäder, die zusätzlich stark durch den Tourismus genutzt werden“, stellt Katja Mentz (GAL) fest, die jahrelang Mitglied im Ausschuss war. „Selbst der Saunabereich im Sportbad Ziegelstraße ist bereits vor der Sanierung aus Kostengründen geschlossen worden. Die Gefahr, dass die Zahl der öffentlichen Besuchenden nach einer Erhöhung des Eintritts stark einbricht und damit auch der Kostendeckungsgrad sinkt, ist hoch. Stattdessen sollte Lübeck darauf setzen, die Besuchszahlen stabil zu halten und möglichst weiter zu steigern, zum Beispiel durch Rabatte in den frühen Morgenstunden und Anzeigen auf der Internetseite, wie viele Besucher*innen sich gerade in den Schwimmbädern aufhalten und wann es noch Kapazitäten gibt. Auch ein freiwilliger Schwimmbad-Soli könnte zur Steigerung der Einnahmen beitragen. Denn es gibt sicherlich Besuchende, die freiwillig etwas mehr zahlen, wenn sie wissen, dass es dem Erhalt der Lübecker Schwimmbäder dient. Das könnte ähnlich wie beim Restaurantbesuch mit einer Prozenttaste für einen Aufschlag geschehen“, so der Vorschlag von Katja Mentz.

Die Fraktion Linke & GAL will einen Antrag einbringen, der vorsieht, die Eintrittspreise stabil zu halten. Zusätzlich soll ein Familienticket eingeführt werden, bei dem unterschiedliche Kombinationen von Kindern und Elternteilen möglich sind. Der freiwillige Schwimmbad-Soli soll ein Jahr lang getestet und dann ausgewertet werden.