Mehr Sicherheit auf Lübecks Schulwegen: GRÜNE fordern verbindliche Schulwegpläne und klare Unterstützung durch die Stadt
Mit dem Start des neuen Schuljahres rückt das Thema Schulwegsicherheit in Lübeck wieder in den Fokus. Dabei ist nicht nur entscheidend, wie die Wege gestaltet sind, sondern auch, wie sie genutzt werden – und hier gibt es große Potenziale, die bisher in Lübeck noch nicht ausreichend genutzt werden.
Vivika Gramke, stv. Mitglied im Schul- und Sportausschuss, erklärt dazu:
„Schulwegpläne sind ein einfaches und wirkungsvolles Mittel, um Kindern und Eltern sichere Wegführungen aufzuzeigen. Leider fehlt es derzeit vielen Schulen in Lübeck an einer verbindlichen Erstellung. Aus diesem Grund fordern wir die Verwaltung als Schulträger auf, zu überprüfen, ob alle Lübecker Schulen Schulwegpläne erstellt haben und ob diese den Eltern zur Verfügung gestellt wurden. Des Weiteren sollen die Schulen durch einen konkreten städtischen Leitfaden und einen festen Ansprechpartner unterstützt werden, wie es beispielsweise in Kiel seit Jahren etabliert ist.
Studien des ADFC Schleswig-Holstein zeigen, dass sich über 80 % der Kinder zu wenig bewegen. Der Fahrradweg zur Schule ist eine wertvolle Ergänzung – er fördert die körperliche Gesundheit, Konzentration und Selbstständigkeit der Kinder und Jugendlichen. Dennoch nutzen viel zu wenig Schüler*innen das Fahrrad. Eine Umfrage zeigt, dass 77 % der Eltern ihr Kind öfter mit dem Rad oder zu Fuß zur Schule schicken würden, wenn die Schulwege sicherer wären.”
Andreas Schulze, schulpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion, ergänzt:
„Eine verbreitete Praxis ist das sogenannte Elterntaxi – viele Kinder werden morgens mit dem Auto bis vor die Schule gebracht. Dabei führt das zu erhöhtem Verkehrsaufkommen, Gefährdungspotenzialen durch riskantes Rangieren, Sichtbehinderungen und Halten im Verbotsbereich. Studien zeigen klar: Elterntaxis schaffen oft mehr Risiken als sie vermeiden und verhindern zugleich, dass Kinder durch aktive Mobilität ein Gefühl für Verkehrssicherheit entwickeln.
Deshalb befürworten wir die Prüfung zur Einrichtung räumlich getrennter Hol- und Bringzonen, sowie von Schulstraßen, in denen der Autoverkehr zeitweise blockiert werden kann. Zusätzlich können Präventionskampagnen und Schulwege-Initiativen zur Reduktion der Elterntaxis beitragen und Eltern für die Eigenverantwortlichkeit der Kinder sensibilisieren.”
