Als ob es kein Morgen gibt: Minister Schwarz gefährdet mit schädlicher Grünlandpolitik Klima- und Wasserschutz in Schleswig-Holstein
Trotz der klaren gesetzlichen Verpflichtung Schleswig-Holsteins, bis 2040 klimaneutral zu werden, verfolgt Agrarminister Werner Schwarz eine Grünlandpolitik, die Klima- und Wasserschutz massiv gefährdet.
Rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen des Landes stammen aus der Landwirtschaft und aus landwirtschaftlichen Böden – dennoch plant Schwarz, das Dauergrünlanderhaltungsgesetz zu lockern. In Folge käme es durch einen weiteren Grünlandumbruch zu einer Abnahme an organischer Substanz und damit zu einer massiven Erhöhung von Treibhausgasemissionen und erhöhten Nitrateinträgen ins Grundwasser und in die Ostsee. Das Dauergrünlanderhaltungsgesetz aufzuweichen, wäre nicht nur gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis, sondern auch direkt gegen das eigene Landesklimagesetz gerichtet. Die Kosten, die die Gesellschaft jährlich dafür tragen müsste, betragen mehr als 10 Millionen Euro!
„Wer Grünland zerstört, gefährdet unsere gemeinsame Zukunft! Grünland speichert große Mengen Kohlenstoff, es schützt das Wasser vor Nährstoffbelastungen und sichert die ökologische Stabilität“, erklärt Bini Schlamann, Agrar- und Biodiversitätsreferentin des BUND Schleswig-Holstein. „Der Minister lässt mit seinem Kurs eine Erhöhung der Treibhausgasemissionen zu. Durch den Umbruch von Grünland zu Mais würden sich die Nitratwerte, die ausgewaschen würden, von 5 kg auf 50 kg Stickstoff pro Hektar verzehnfachen und so Grundwasser und Ostsee noch stärker belasten.“
In den Zielvereinbarungen des Landwirtschaftsministeriums zum Aktionsplan Ostseeschutz steht klar, dass Nährstoffeinträge reduziert werden sollen. Mit der aktuellen Politik macht der Minister seine eigenen Ziele zur Farce!
Wenn die Landesregierung das Gemeinwohl wirklich im Blick hat und nicht nur die kurzfristigen wirtschaftliche Interessen des Bauernverbands, sollte sie Haushaltsmittel für die Wiedereinsaat von Grünland auf solchen humusreichen Flächen bereitstellen, die durch den Agrargasboom seit 2004 in Maisäcker umgewandelt wurden, denn diese Flächen verursachen bis heute hohe Klimakosten.
Dauergrünland ist kein beliebiges Wirtschaftsgut, sondern ein Kulturgut und Herzstück einer klimaangepassten Landwirtschaft, Garant für Artenvielfalt und Grundlage für sauberes Wasser. Minister Schwarz muss endlich Verantwortung übernehmen: Wer Grünland schützt, schützt gleichzeitig Klima und Wasser – alles andere verspielt die Zukunft Schleswig-Holsteins.
