Engagierte Menschen treiben die transnationale Zusammenarbeit voran
Eine neue Analyse der Region Syddanmark im Rahmen des Interreg-Projekts NETE beleuchtet den Stand der bürgernahen Zusammenarbeit.
(Region Syddanmark) Eine neue Analyse nimmt die Stimmung in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Bevölkerung unter die Lupe. 23 Prozent der befragten Organisationen geben an, dass sie über die deutsch-dänische Grenze hinweg zusammenarbeiten. 68 Prozent der Organisationen, die bereits länderübergreifend kooperieren, erzielen gute Ergebnisse, und 67 Prozent der Organisationen, die gerne zusammenarbeiten würden, geben an, dass sie zu wenig über die Möglichkeiten der Kooperation wissen.
Dies sind einige der Ergebnisse einer neuen Analyse der Region Syddanmark, die gerade veröffentlicht wurde. In der Analyse hat die Region 1511 Interessengruppen auf beiden Seiten der Grenze gefragt, was ihrer Meinung nach hilfreich ist – und was hinderlich sein kann –, wenn dänische und deutsche Bürger, Vereine und Organisationen über die deutsch-dänische Grenze hinweg zusammenarbeiten wollen. Zu den Befragten gehören beispielsweise Kulturvereine und öffentliche Verwaltungen auf beiden Seiten der Grenze.
Jens Wistoft (V), Vorsitzender des Sonderbeirats für deutsch-dänische Zusammenarbeit der Region Syddanmark, sagt:
„Ich bin sehr froh, dass wir mit der Analyse eine Grundlage erhalten, um einen Schritt weiter in der partnerschaftlichen Kooperation über die Grenze hinweg zu kommen. Es liegt mir sehr am Herzen, dass die Zusammenarbeit zwischen Dänen und Deutschen auf der bürgernahen Ebene gut funktioniert. Mit der Analyse wird deutlicher, dass es die vielen engagierten Menschen auf beiden Seiten der Grenze sind, die die Entwicklung vorantreiben. Wir müssen sie unterstützen und so sicherstellen, dass es mehr von ihnen geben wird und dass sie länger mit Begeisterung dabeibleiben.
Die Zusammenarbeit hängt oft von Enthusiasten ab
Die Analyse zeigt, dass großes Interesse an der interkulturellen Zusammenarbeit über die Grenze hinweg besteht und dass die Zusammenarbeit in hohem Maße von persönlichen Beziehungen und Interessen getragen wird. Gleichzeitig zeigt die Analyse auch, dass Kooperationen oft enden, wenn die Enthusiasten, die für die Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung waren, nicht mehr dazu beitragen.
Die Analyse soll dazu beitragen, bereits bestehende Gemeinschaften zu stärken und gleichzeitig Anreize für die Entstehung neuer und langjähriger Gemeinschaften zu schaffen. Das Ziel ist es, sowohl Bürgern als auch lokalen Akteuren die Identifikation mit und die Schaffung von Aktivitäten zu erleichtern, die dazu beitragen können, neue Kooperationen aufzubauen und bestehende zu pflegen, die für Akteure auf beiden Seiten der Grenze sinnvoll sind.
„Wir wissen, dass das Potenzial viel größer ist. Es gibt so viele Ideen da draußen. So viele Menschen, die nur darauf warten, sich zu finden. Und genau da müssen wir ansetzen. Wir brauchen nicht nur mehr Projekte, wir müssen sie auch verbreiten. Sowohl thematisch als auch geografisch. Das ist ein entscheidender Punkt. Wir haben bereits viele erfolgreiche Projekte im Kulturbereich, und das ist fantastisch, denn Kultur verbindet Menschen. Aber wir können und müssen noch so viel mehr tun. Wir müssen neue Ideen, neue Zielgruppen und neue Orte einbeziehen. Von Gesundheit bis Klima, von Demokratie bis Bürgerschaft. Je vielfältiger die Zusammenarbeit wird, desto stärker stehen wir da und desto spürbarer wird dies im Alltag der Bürger. In unserer aller Alltag, erklärt Kathrine Monsrud Ekelund überzeugt. Kathrine ist Mitglied des Regionalrats der Region Sjælland und Vorsitzende des Bürgerprojektefonds und Interreg Deutschland-Dänemark.
Deutsch-dänische Netzwerkkonferenz mit über 80 Teilnehmern
Die Analyse wurde auf einer deutsch-dänischen Netzwerkkonferenz am 10. Dezember 2025 im Folkehjem in Aabenraa vorgestellt. Rund 80 Vertreter von Vereinen, Organisationen und Verwaltungen von beiden Seiten der Grenze nahmen daran teil und diskutierten die Ergebnisse der Analyse.
„Die deutsch-dänische Zusammenarbeit zeigt, was Europa im Alltag sein kann: offen, pragmatisch und getragen von Menschen, die Chancen statt Grenzen sehen. Wenn wir das Vertrauen stärken, Begegnungen erleichtern und Bürokratie abbauen, schaffen wir einen Grenzraum, der nicht trennt, sondern verbindet. Das ist die politische Aufgabe – und gleichzeitig ein Aufruf an alle, diesen gemeinsamen Raum weiterzuentwickeln, sagt Johannes Callsen, Dänemarkbevollmächtigter des Ministerpräsidenten und Minderheitenbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein, abschließend.
NETE (NEtværk / Netzwerke Transversal / Empowering)
Die Analyse ist Teil des Interreg-Projekts NETE – NEtværk / Netzwerke Transversal / Empowering, dessen Ziel es ist, die Kapazitäten für grenzüberschreitende Netzwerke zu stärken und Hindernisse für die Zusammenarbeit zwischen dänischen und deutschen Vereinen und Institutionen abzubauen.
Das Projekt wird von Interreg Deutschland-Dänemark finanziert und von einer Partnerschaft, bestehend aus folgenden Institutionen, unterstützt: Aabenraa Kommune/Region Sønderjylland-Schleswig, Kreis Schleswig-Flensburg, Stiftung Nordfriesland, Stadt Flensburg, Hansestadt Lübeck, Kreis Ostholstein, Næstved Kommune, Region Syddanmark, Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung Altenholz, UCSYD und Land Schleswig-Holstein sowie weitere kommunale und institutionelle Netzwerkpartner.
Die starke Partnerschaft bringt verschiedene Fachkompetenzen ins Spiel und deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter Kultur, Freizeit, Entwicklung, internationale Zusammenarbeit, Verständnis für die Gesellschaft und Bildung.
Weitere Informationen zu NETE und die gesamte Analyse finden Sie hier: https://www.region.dk/region/de/arbeitsfelder/ProjektNETE/indexNETE.php









