Meinung: Verbraucherpreise – das kann doch nicht wahr sein!
Die Inflation hat angeblich lt. Regierung nur ein wenig um 2 Prozent Preissteigerung verursacht. Wirklich? Wer soll von denen denn das wissen? Die „Familienministerin“ lässt in ihrer Wohngruppe versorgen, erziehen und einkaufen. Weiß sie überhaupt, was ohne Kindermädchen und Haushälterinnen läuft? Weiß sie z. B., was ein Kilo Mischhack (das Steak der armen Leute) kostet? Gestern im EKZ Buntekuh – und nicht beim Discounter – kostete das Kilo 5.99 Euro. Sind die denn alle wahnsinnig geworden? Und wieso kann ein neuer Anbieter doch „anders“?Komme man mir nicht mit Qualitätsanspruch. Man könnte meinen, man hat vorher nur Produkte aus billigem Ekelfleisch bekommen, um die Preise zu stabilisieren. Ich war selbst u. a. Vertragspartner und Einkäufer bei einem deutschlandweiten „Arbeitgeber“. Woraus Hackfleisch produziert wird, weiß ich sehr wohl. Und dabei gäbe es im Grunde eben diesen nicht zum Ekeln, weil aus frischen Verschnitt – je nach Umsatz natürlich. Aber 5.99 Euro? Das ist für mich eindeutig „Betrug“. Und – sorry – beim Discounter war neulich das Schweinehack so fett, dass die Pfanne voll davon lief und die Finger beim Mischen zuvor so voller „Schmiere“ waren, dass deren hauseigenes Spülmittel mit Fettlöser es kaum schaffte, diese zu beseitigen. Ich bin gespannt, was der von mir dazu informierte Marktleiter da veranlasst hat. Das gesetzlich vorgeschriebene Mischungsverhältnis der Fleisch/Fett-Anteile schien mir jedenfalls dort schon mehrfach nicht eingehalten. Das nächste Mal geht eine Warenprobe ins Labor – versprochen!
5.99 Euro für Mischhack? Unglaublich! Da schaue ich doch gerne einmal in das Angebot des zwischenzeitlich doch für die Mitbewerber „unangenehmen“ Großanbieters im Hochschulstadtteil. Eingekauft habe ich da noch nicht. War mir bisher zu umständlich. Und ein Einkaufszentrum vor der Tür will ja auch leben. Vom darbenden Wochenmarkt gegenüber will ich heute gar nicht reden. Nur dies: Wenn im Center alles billiger ist, kommt niemand über die Straße zum Wochenmarkt. Nur die Mitleidigen – so einfach: warum? Zu teuer!
Schauen Sie z. B. auf den täglichen Wochenmarkt andernorts. Halbe Preise im Verhältnis zu Lübeck, und auch günstiger gegenüber der Konkurrenz der von Ketten und Geschäften. Und hier produzieren die Händler auch noch selbst vor der Tür. Die stehen „selbstverständlich kurz vor dem Ruin“. Warum? Weil kaum noch jemand kommt.
Tja – und nun doch zum Weihnachtsmarkt und den Schaustellern: Hängt an der Wand und tickt. Was ist das? Klar, die Uhr. Und was dreht sich auf dem Koberg und niemand ist dabei? Drei Mal dürfen Sie raten. Aber wenn ich dem Verbraucher angemessene Preise anbiete, hat dieser kein Problem. Ein paar (!) Cent/Euro weniger und schon sind die Fahrgeschäfte voll. Klar, theoretisch rechnet sich das nicht auf den einzelnen Gast bezogen. Aber wenn nicht mal der kommt, springt auch nichts in die Kasse. Der Glühwein kostet um die zwei Euro (= vier DM!), der Schuss Rum dazu oftmals einen Euro (!) zusätzlich. Da kann der Becher nicht einmal deswegen voll gefüllt werden,weil das „Schlöckchen“ Rum alles das noch zum Überlaufen brächtge. Für mich: Eindeutig Wucher.
Schluss mit der Preis-Arroganz. Tipp für den Verbraucher: einfach meiden. Oftmals zu beobachten: Der mitgebrachte Flachmann mit Rum, aus dem man günstig selber würzt.
Haben problematische Jahre auf dem Volksfestplatz oder an der MuK immer noch nicht genügt? Für wie naiv wird der Verbraucher eigentlich gehalten? Nach dem zweiten Glühwein ist ihm das egal? Ich glaube eher nicht.
Ach ja, da gibt es noch außer den Normalbürgern die Spezies der Rentner. Die leben nach wie vor im Wert der DM. Viele haben 40 Jahre und mehr in die Rentenkasse eingezahlt. Was ist ihnen geblieben? „Ge-Blümt“ gesprochen: Wäre es falsch, dabei von „Betrug“ zu sprechen? Was da mit der Rentenanpassung ge-, nein abgetrieben wurde und wird. ist eine große Sünde. Es heißt, dass eine Kultur daran zu bewerten ist, wie sie mit ihren Toten umgeht. Was aber mit denen, die zuvor in der Pflege verkommen, wie immer wieder zu hören war und ist. Dabei haben diese ihre Vorgeneration in deren Rentenleben getragen. Und wie. Heutige Rentner können sich Jahrmarkt und Weihnachtsmarkt kaum leisten. Sozialer Tag? Augenwischerei. Und mancher Weihnachtsmarkt verlangt sogar Eintritt. Drei Euro? Das sind sechs Rentner-Mark!
Zuletzt zur Mehrwertsteuer: Die belastet ausschließlich -weil weitergegeben – nur den Endverbraucher belastet. Sehr intelligent – diese Finanzpolitik. Wähler – bitte das nicht vergessen! Wer kann sich von den kleinen Leuten schon daran vorbeimogeln?
Jetzt sammelt sich der Rententopf angeblich wieder an. Genau so überraschend, wie der Aufschwung der Wirtschaft vor einem Jahr. Und was ist beabsichtigt? Senkung der Rentenbeiträge! Nicht die faire Rentenanpassung der heutigen Rentner. Wer das so will, sollte sich schämen. Man kann die Verhältnisse ändern, aber dann für „beide“ Seiten zumutbar.
Die Kassen sind leer? Warum? Offensichtlich jetzt analog – wenn auch noch nicht erwiesen – bei der UNICEF Deutschland: Spendenverschwendung. Wurden und werden nicht auch Steuern und Rentenbeiträge verschwendet? Der Begriff nach Verschwendung heißt übrigens „Veruntreuung“!
So. Mir reicht es jetzt. Aber raus musste das mal. Frohen Advent! Ach doch noch eines, liebe Politiker: Sie alle gäbe es nicht ohne die heutigen Renterinnen und Rentner . Vergessen? Es sind Ihre Mamas, Papas, Opas und Omas. Warum also geht es Ihnen heute so gut?
Morgen schreibe ich wieder „lieb“…