Geschenktipp: Peter Sievers Collage “ Stadt im Laufe der Zeit“
Fehlt für den Gabentisch zu Weihnachten immer noch etwas Besonderes, Individuelles? Wie wäre es mit „Stadt im Laufe der Zeit“, eine Collage mit u. a. 14 farbigen Tafeln des Lübeckers Peter Sievers. Diese zierte sogar schon die Titelseite der Lübeckischen Blätter und wurden darin von Helmut von der Lippe sogar bereits vorgestellt. Ein „Schmuckstück“, das die Lübecker Historie auf eigene Art lebendig werden lässt. Peter Sievers stellte seiner bemerkenswerten Collage oder eher Serie – sich fortschreibender zeichnerischer Plan-Darstellungen der Lübecker Stadtinsel, Stadttore und ihres Umlandes sowie Begleitheften dazu beginnend um 1230 – voran:
„Eigentlich wollte ich nur wissen, wie Lübecks Verteidigungsanlagen damals nach der deren Vollendung im 18. Jahrhundert ausgesehen hatten. Unsere Spaziergänge in den Wallanlagen hatten mich neugierig gemacht. Als Liebhaber von Landkarten und Stadtplänen erschien mir das Zeichnen einer Karte eine gute Methode zu sein, um Lübecks Vergangenheit zu erkunden. Zwar gibt es Stadtpläne von Seutter (1613) und Möhring (1787) sowie die Entwurfspläne der Holländer Johann van Valkenborg (1613) und J. v. Brüssel (1643), die jedoch nur den Stadtkern mit den bloßen Befestigungswällen wiedergeben. Erst die Karte des Simon Schneider (1660), die offensichtlich leider nur noch als DIN A4 Kopie vorhanden ist, zeigt uns auch das Umfeld mit den damaligen Grundstücksverhältnissen.
Ab1972 führten mich meine Recherchen durch Lübecks Ämter und Bibliotheken, um die nötigen Unterlagen zu erwerben bzw. einzusehen. Fündig wurde ich hauptsächlich im Stadtarchiv, wo ich Kopien des Majors Fink aus dem Jahre 1873 sowie die Karte des Hauptmanns Behrens aus dem Jahre 1824 erwarb.
Zunächst verkleinerte ich diese Karten auf fotografischem Wege, schnitt die einzelnen Pläne zusammen und kopierte sie freihändig mit Tusche auf Transparentfolie.
In den Stadtplänen von 1824 projizierte ich die Befestigungswälle des Jahres 1750. Sehr hilfreich waren Unterlagen, die ich in der Stadtbücherei entdeckte, mit Angaben über Tiefen und Breiten der Bastionen sowie die Längen der Kurtinen. Es folgten die Pläne um das Jahr 1600 (mit der ersten Generation der lübschen Wallanlagen), 1400 und 1230.
1977 war meine Arbeit auf neun Pläne angewachsen, und um die Sache abzurunden, erwarb ich im Katasteramt Kopien der erforderlichen Grundpläne, um so die Serie mit einem zeitgemäßen Plan abzuschließen.
Da mir die Zeitspanne zwischen 1977 und 1910 relativ lang erschien, erwarb ich ihm Landesvermessungsamt Kiel einen Plan des Jahrgangs 1937. Dieser war allerdings nur im Maßstab 1:25000 erhältlich. Anhand der Pläne von 1910 und 1977 war es mir aber möglich, den derzeitigen Bebauungsstand zu ermitteln.
Der Plan des Jahres 1942 ist insofern unvollständig, zumal er nur im Innenstadtbereich die Auswirkungen der Bombardierungen anzeigt. Über Beschädigungen bzw. Zerstörungen des Umlandes waren mir leider keine Unterlagen zugänglich.
Als Abschluss schien mir die Karte des lübschen Staatsgebietes aus dem Jahre 1827 von I. und G. Behrens sehr gut in die Serie zu passen.
So wurde im Laufe der Zeit aus einem Hobby eine Arbeit, die ich auf Rat guter Freunde veröffentlicht habe. Mein Anliegen war und ist es, dem interessierten Betrachter die Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes so präzise wie möglich darzustellen.
Vorrätig im Buchhandel Weiland, Lübeck, Königstraße 67a
Karten ca. 32 x 42 cm
40,90 Euro