CDU: „Lübeck ist kein Fischerdorf, Frau Volquartz!“

Die Kieler Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz hat sich in einer Mitteilung für die Landeshauptstadt Kiel als Verwaltungssitz für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) ausgesprochen. Die Lübecker CDU reagiert mit Entschlossenheit im Kampf um einen Verwaltungssitz an der Trave. Hierzu erklärt der hochschulpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Oliver Fraederich:
Foto: Oliver Fraederich
„Mit ihrer Erklärung hat die Kieler Oberbürgermeisterin einen Wahlkampf zwischen den beiden Hochschulstandorten Kiel und Lübeck eröffnet, den sie eigentlich überhaupt nicht nötig hat. Nicht umsonst hat die Lübecker Politik stets darauf hingewiesen, dass es gerade die beeindruckende Masse der Kieler Universität ist, die einen Verlust des UKSH-Verwaltungssitzes für die Hochschulstrukturen der Stadt verkraftbar machen würde.
Dennoch sollte sich jemand an der Förde dazu bereit finden, Frau Volquartz über den Unterschied zwischen Uniklinikum und Universität aufzuklären: Beim direkten Vergleich der Campi ohne Umweg über die Anzahl von Soziologiestudenten oder Lateinprofessoren in Kiel kann der Campus Lübeck nämlich mit besseren Argumenten auffahren; sowohl, was die bauliche Ausstattung, als auch, was die Bilanzen vor der Zwangsfusion angeht.
Es ist nämlich gerade nicht die Anzahl der Studierenden und der größtmögliche Uni-Apparat, welche ein Zusammenspiel von Standort und Klinik optimieren. Vielmehr stellt Lübeck sich durch die praxisnahe und effiziente Zusammenarbeit von Wirtschaft, Hochschulen, Stadt und Uniklinikum als hervorragendes Beispiel für die Clusterfähigkeit in Medizintechnik und Life Sciences dar.
Denn ein Unternehmen wie Dräger besteht in Norddeutschland kein zweites Mal und ist wesentlich auf den direkten Praxiskontakt vor Ort angewiesen. Eine Landesregierung, die ein solches Argument leichtfertig übergeht, versündigt sich an dem einzig tatsächlichen Global Player, der Schleswig-Holstein glücklicherweise die Treue gehalten hat.
Die Hansestadt Lübeck bewirbt sich als Stadt der Wissenschaft im Jahre 2009. Es wäre ein angemessener Beitrag der Landesregierung, den Wissenschaftsstandort mit seiner praxisbezogenen Ausrichtung vor allem jetzt nicht zu gefährden. Lübeck muss auch deshalb UKSH-Verwaltungssitz werden.
Frau Volquartz sei abschließend darauf hingewiesen, dass einer der beiden von ihr genannten Exzellenzinitiativen nur mit der Universität Lübeck als gleichberechtigter Partner zustande gekommen ist. Auch die Zahlen der aktuellen Hochschulrankings und das entstehende Fraunhofer-Institut sollten sie davon überzeugen, dass Lübeck im Vergleich zu Kiel kein Fischerdorf ist, sondern ein moderner und zukunftsorientierter Hochschulstandort.“
Quelle: CDU HL









