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GEMEINNÜTZIGE: Vortrag „Schule in Deutschland durch die orangene Bille“

Letschert,Jos
Im Rahmen der mittwochsBILDUNG finden kommenden Mittwoch in der GEMEINNÜTZIGEN ein Vortrag und Gespräch von und mit Prof. Dr. Jos Letschert, Enschede / NL zum Thema „Schule in Deutschland durch die orangene Brille. Qualitätsfragen aus niederländischer Perspektive“ statt.

Foto ü/GEMEINNÜTZIGE
Die Niederlande sind so groß wie eines der größeren Bundesländer Deutschlands, zum Beispiel Nordrhein-Westfalen, und sie haben auch ungefähr so viele Einwohner wie dieses Bundesland, nämlich knapp 17 Millionen (NRW: 18 Mill.). Doch sind die Herausforderungen und Probleme in Schule und Unterricht des kleinen Landes nicht geringer als die in Gesamtdeutschland, und auch die Art der Probleme ist, zumindest bei oberflächlicher Betrachtung, durchaus vergleichbar.

Guckt man allerdings etwas genauer hin, mit einer orangenen Brille zum Beispiel, werden doch einige Unterschiede erkennbar, und man entdeckt in dem kleinen Land die spezifischen Charakteristika eines Bildungssystems, das durch große Autonomie für Schule und Lehrkräfte geprägt ist. Gleichzeitig aber stellt sich die Frage, ob dieses relativ „freie System“ die jetzige Qualität von Schule auf Dauer zu halten vermag, oder ob nicht auch in Holland durchgreifende Maßnahmen zur Qualitätssicherung dringend geboten sind. Jedenfalls ist nicht alles orange, was blinkt in den Niederlanden

Es gibt, wie in Deutschland, höchst kritische Reaktionen in Bezug auf Lehrkräfte und didaktische Zugriffe, auf Unterrichtsziele und Unterrichtsinhalte, und natürlich wird auch in den Niederlanden die Frage diskutiert, was denn die Norm sein soll im Unterricht: die Entwicklung des Kindes oder die externen Standards!

Kernthema des Vortrags wie der Diskussion wird die Frage sein, ob Deutschland etwas von den Niederlanden lernen kann und umgekehrt. Wie so oft bei dieser Art von Diskussionen wird die Antwort irgendwo in der Mitte liegen. Aber vielleicht gelingt es trotzdem gemeinsam, sie ein wenig mehr zu spezifizieren.

Jos Letschert (1948) ist Professor für Curriculumstudien an der Universität Twente, Niederlande. Darüber hinaus hat er eine Professur an der Hochschule für Lehrerausbildung, „Edith Stein“, in Hengelo. Er leitet die Forschungsabteilung am Niederländischen Institut für Curriculumentwicklung (SLO) in Enschede. Jos Letschert hat zahlreiche nationale und internationale Projekte zu bildungs- und schulpolitischen Themen geleitet und dazu eine große Zahl von Veröffentlichungen vorgelegt. Am Anfang seiner Karriere war er für mehrere Jahre Lehrer in der Primarstufe.

Beginn 19.30 Uhr im Großen Saal der GEMEINNÜTZIGEN, Königstraße 5, Lübeck.

Wie immer steht der Referent im Anschluss an seinen Vortrag zu einer Diskussion bereit. Der Eintritt ist wie immer frei.