Vertiefte Berufsorientierung für Hauptschüler in Süsel

Die Agentur für Arbeit Lübeck fördert in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund Kreisverband Ostholstein e.V. frühzeitigen und intensiven Berufswahlprozess. An der offenen Ganztagsschule werden z. B. im Rahmen dieses Projektes Hauptschüler ab der 7. Klasse betreut.

Foto Agentur für Arbeit HL
Die Agentur für Arbeit Lübeck gibt dieses Jahr in Lübeck und Ostholstein rund 10 Millionen Euro für die Eingliederung von mehr als 1.400 Jugendlichen in das Berufs- und Arbeitsleben aus und fördert damit in der gleichen Größenordnung wie 2007 berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (690 Plätze), außerbetriebliche Ausbildungen (320), Einstiegsqualifizierungen (110) oder ausbildungsbegleitende Hilfen (300).

„Ausbildung ist der Schlüssel für einen gelungenen Einstieg in das Berufsleben. Mit unseren Maßnahmen unterstützen wir Jugendliche, die dabei Hilfen brauchen und werden künftig sogar noch stärker präventiv tätig. Im Rahmen des „Sonderprogramms zur Verbesserung der Ausbildungschancen Jugendlicher“ investieren wir 2008 weitere 412.000 Euro in Maßnahmen vertiefter Berufsorientierung. Damit sollen Schüler bereits ab der 7. Klasse in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern noch intensiver auf ihrem Weg zur beruflichen Entscheidung begleitet werden. Mit gegenwärtig fünf Projekten erreichen wir rund 3.500 Schüler in Lübeck und Ostholstein“, erklärt Wolfgang Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

Einer der Kooperationspartner ist der Deutsche Kinderschutzbund Kreisverband Ostholstein e.V. (DKSB OH e.V), der an neun Förder-, Haupt- und Realschulen in Ostholstein berufsspezifisches Coaching anbietet. An der offenen Ganztagsschule in Süsel werden im Rahmen dieses Projektes zum Beispiel Hauptschüler ab der 7. Klasse betreut. „Gerade Hauptschüler müssen sich nach wie vor besonders anstrengen, einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf zu bekommen. Viele haben zu wenig Kenntnisse über die vielen Berufe, falsche Vorstellungen von Qualifizierungsinhalten oder konzentrieren sich nur auf wenige Ausbildungen. Mit dem Projekt wollen wir zusätzliche Impulse geben und eine intensive Berufsorientierung ermöglichen“, ergänzt Karsten Marzian, Geschäftsführer für den operativen Bereich in der Arbeitsagentur Lübeck.

„Wir sind der Agentur für Arbeit dankbar für die finanzielle Unterstützung des Projektes. Wichtig ist es, die Schüler so früh wie möglich für die Berufswahl zu motivieren und dabei zu begleiten. Wir bieten den Schülern feste Sprechstunden, Bewerbungstraining und Hilfen bei schulischen Problemen. Wir unterstützen bei der Suche nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen und bieten eine regelmäßig aktualisierte Stellwand mit freien Ausbildungsstellen. Wir entwickeln mit ihnen Berufsalternativen und begleiten sie auf Wunsch auch zu Terminen. Dabei arbeiten wir eng mit den Lehrern, der Berufsberatung, der Beruflichen Schule des Kreises Ostholstein und Betrieben zusammen. Wir unterstützen Lehrer zum Beispiel bei Berufsinfotagen und organisieren die Teilnahme von Wirtschaftsvertretern im Unterricht“, erläutert Martin Liegmann, stellvertretender Geschäftsführer des DKSB OH e.V.

Dorina Kniep (16 Jahre) und Andre Tausendfreund (17 Jahre) sind zwei der Schüler, die Bianca Kahl vom DKSB OH e.V im Rahmen der vertieften Berufsorientierung betreut. Dorina Kniep besucht die 9. Klasse der Grund- und Hauptschule Süsel und möchte Malerin/ Lackiererin werden. Andre Tausendfreund geht in die 9. Klasse der Grund- und Hauptschule Ahrensbök und sucht eine Ausbildungsstelle als Maurer. Bianca Kahl ist beiden bei der Ausbildungsplatzsuche behilflich und recherchiert mit ihnen nach offenen Angeboten. Sie unterstützt sie bei der Anfertigung der Bewerbungsmappen und beim Schreiben von Lebenslauf und Bewerbungen. Durch den regelmäßigen Kontakt motiviert sie die beiden, sich immer wieder zu bewerben und auch bei Absagen nicht aufzugeben. Auf Wunsch begleitet sie die Schüler auch bei Vorstellungsgesprächen.

BU: André Tausendfreund (v. li.), Bianca Kahl und Dorina Kniep vor der Stellwand mit den Informationen zur „vertiefte Berufsorientierung“

Quelle: Agentur für Arbeit HL