Der Mai aus Weinhebers „Kalendarium für Landleut“

Auch zur Begrüßung des Monats Mai die Verse des Dichters Josef Weinheber (1892 – 1945) aus dem „Kalendarium für Landleut“. Demnach freut man sich schon seit langem auf den Maibaum, um unter ihm zu tanzen.
Mai
Die Schwalbe flitzt im Sonnenglast,
Der Brunnen rauscht dem jungen Gast,
Der Zeiger an der Sonnenuhr
Malt an die Kirchturmwand die Spur…
So wächst das Jahr mit Lust und Mühn:
Sankt Urban, laß die Reben blühn!
Schon rührt sich neu der Wein im Faß,
Die Quetsche tönt zum Kirmesbaß.
Sind erst vorbei die strengen Herrn
Pankraz, Servaz, dann tanzt man gern,
Wo auf dem Platz der Maibaum steht,
Dem süßer Wind die Bänder dreht.









