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Kultur & Wissenschaft

Wer ist eigentlich „Dr. phil. Peter Guttkuhn“: Nicht nur hier-luebeck rätselt…

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Mehrere Sonntage schon durfte hier-luebeck die Beiträge des in Lübeck arbeitenden Privatgelehrten und Historikers Dr. Peter Guttkuhn als „Sonntagsgeschichten“ bringen. Aber ich fragte mich immer wieder: Wer ist eigentlich dieser bemerkenswerte Mensch. Auch, wenn ich ihn schon seit einigen Jahren „pressetechnisch“ kenne. Daher bin ich einmal auf „Fährtensuche“ zu seiner Person gegangen, ohne „Zahlen und Daten“ zu erwarten:Dr. phil. Peter Guttkuhn übermittelte mir auf Nachfrage folgende „Hinweise“. Zwei Mal übrigens, weil ich nach der ersten Mail gedacht habe, ich hätte eine erste dazu „übersehen“. Geschickt hatte er mir zwar die Geschichte „(K)ein privater Antrittsbesuch beim Lübecker Schulleiter zu Hause“, die bei mir nämlich logischerweise die für mich nötige Recherche ausgelöst hatte. Ehrlich gesagt, half mir Erstere auch nicht viel weiter. Aber machen Sie sich nach derzeitigem Stand der Dinge „schmunzelnd“ ein Vorab-Bild – bei aller Ernsthaftigkeit an seiner Arbeit.

Hätte er mir eher eine „übliche“ Vita zugeleitet, wäre das nun sicher „alles nicht passiert“. Aber so muss ich nachhaken. Und für diejenigen, die ihn ohnehin kennen, gilt mein Rätselspiel natürlich nicht. Aber verlassen Sie sich darauf – ich hole da noch mehr raus: Ich werde ihn irgendwann ganz bestimmt „gnadenlos weiter „outen“! Zugegeben – wenn er denn mag…

Zunächst also seine „persönlichen Stichworte“: „Kleine Vorwehen der 68iger Revolte; – alte Zöpfe abgeschnitten, Aufmucken gegen Althergebrachtes und (Amts-Autoritäten, habe nahezu 10.000 Schülerinnen zum Abitur verholfen…“). Ein „Wolf im Schafspelz“? Scherz beiseite – oder vielleicht doch? Nun aber folgt endlich seine nächste „Sonntagsgeschichte“:

Und nun dies:
Dr. Peter Guttkuhn: (K)ein privater Antrittsbesuch beim Lübecker Schulleiter zu Hause:
„Zum 2. schleswig-holsteinischen Kurzschuljahr 1966/67 hatte mich der 62-jährige Oberstudiendirektor Kurt Haß von der Westküste an die Trave geholt. Und seit 1945 war’s hier zur verpflichtenden Tradition geworden, dass jeder Neue im Kollegium der Ernestinenschule umgehend zu einem förmlichen Antrittsbesuch in der direktorialen Privatwohnung vor dem Mühlentor erwartet wurde: Sonntags, Punkt 11.00 Uhr. In Schwarz, weiße Handschuhe, Hut und kleinem Sträußchen für die gnädige Frau Gemahlin. Vorfahrt am besten mit dem Taxi.

Nachdem ich nun schon seit sechs Wochen – pünktlich, korrekt, beschwerdefrei – meinen Dienst- und Amtsgeschäften im Lübecker Mädchen-Gymnasium nachgegangen und mich immer noch nicht zum Antrittsbesuch hatte durchringen können – ich vertrat damals die unbekümmerte assessorale Meinung, dass zwischen ihm und mir alles Wesentliche bereits gesagt worden und eine derart aufwendige Inszenierung unnötig sei – pirschte sich während einer Freistunde im Lehrerzimmer Fräulein G., seine Vertreterin im Amt, behutsam, aber zielgerichtet an den störrischen, jungen Kollegen.

Der Herr Direktor sei erstaunt über dieses einzigartige Verhalten. Ob mich denn die jüngeren Kollegen nicht eingeweiht hätten in die verbindlichen Usancen an der Schule. Sie selbst empfehle dringend – sowohl dienstlich als auch persönlich -, das Versäumnis baldmöglichst nachzuholen.

Doch ich brach mit der Tradition, zum nachhaltigen Ärger des Direktors. Und seither entfielen die Antrittsbesuche.“