Politik & Wirtschaft

IHK-Vollversammlung: Verkehrsinfrastruktur ausbauen

IHK-VollVers-08
Mit dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im südöstlichen Landesteil Schleswig-Holsteins befasste sich die Vollversammlung der IHK zu Lübeck in ihrer Sitzung bei der MWS Werbeagentur GmbH in Bargteheide. Das Parlament der Wirtschaft verabschiedete dazu ein umfangreiches, an alle Verkehrsträger gerichtetes Positionspapier mit detaillierten Forderungen zum Verkehr.

Foto (IHK): BU Textende
„Nur gute Verkehrsanbindungen und deren kontinuierliche Anpassung an die Anforderungen der Wirtschaft sichern Wachstum und Beschäftigung in der Region“, betonte Präses Bernd Jorkisch, unter dessen Vorsitz die Mitglieder der Vollversammlung tagten, bei der Präsentation des Positionspapiers. Die Voraussetzungen des IHK-Bezirks als Brücke zur Ostseeregion seien günstig und würden mit dem Bau der Fehmarnbelt-Brücke zusätzliche Schubkraft erlangen – aber nur, wenn der Ausbau der Hinterlandanbindungen erfolge, so Jorkisch. Der Lübecker Hafen und die Unternehmen im IHK-Bezirk seien auf eine gute Erreichbarkeit angewiesen, um angesichts weiterhin stark steigender Verkehrsmengen ihre Standortqualität zu sichern.

Die IHK hat bereits mit Blick auf den bis 2015 laufenden Bundesverkehrswegeplan (BVWP) eine Finanzierungslücke von 17 Milliarden Euro errechnet – und dies angesichts einer tatsächlichen Verkehrsmengenentwicklung, die den der Planung zugrunde liegenden Prognosen deutlich vorauseilt. Zudem weist die IHK auf eine Benachteiligung des Nordens bei der Vergabe der Investitionsmittel hin. „Die Zuteilungen spiegeln die Verkehrsbedeutung Norddeutschlands und damit auch des IHK-Bezirks zum Beispiel mit Blick auf die bedeutende Funktion der Seehäfen für die gesamte Volkswirtschaft nur unzureichend wieder“, erläuterte IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Bernd Rohwer. Außer einer Aufstockung der Verkehrsinvestition insgesamt fordere die IHK darum eine Erhöhung des Anteils der norddeutschen Bundesländer.

Zu den von der IHK geforderten vordringlichen Projekten gehören unter anderem:
die Fortführung der A 20 als westliche Umgehung Hamburgs, der Bau der A 21 als Verbindung Kiel – A 20 – A 1 – A 24 – A 25 – A 250 – A 7 (einschließlich Fortführung über die geplante A 39 Lüneburg-Wolfsburg) als östliche Umfahrung Hamburgs, – die feste Querung des Fehmarnbelt, die weitere Ertüchtigung der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck-Travemünde einschließlich Ausbau im Lübecker Hafen und Bau eines dritten Gleises, Ertüchtigungen und Ausbau auf zahlreichen Bahnstrecken (Hamburg-Kaltenkirchen-Neumünster; Lübeck-Kiel; Lübeck-Lüneburg; Hamburg-Schwarzenbek-Büchen-Schwerin/Rostock, der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals.

Hinzu kommen zahlreiche Vorschläge zum Ausbau der regionalen Infrastruktur. Mit Blick auf den Tagungsort der IHK Vollversammlung im Kreis Stormarn stehen hierbei der Bau eines dritten Gleises im Abschnitt Hamburg-Wandsbek-Ahrensburg (langfristig bis Bad Oldesloe), der Lückenschluss für den Hamburger Ring 3 nach Abschluss des Neubaus der K 80 sowie die Ortsumgehung Bargteheide im Mittelpunkt der Forderungen.

BU: Vollversammlung der IHK zu Lübeck. Hi. stehend: IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Bernd Rohwer, li. neben ihm IHK-Präses Bernd Jorkisch