Lübecker BUNT : Radfahrer haben es in Lübeck schwer

„Wer in Lübeck auf die Fortbewegung mittels Fahrrad angewiesen ist, hat nichts zu lachen. Obwohl unsere Hansestadt von der Topographie her die ideale Radfahrstadt Deutschlands sein müsste, weil es kaum Hügel und gar keine Berge gibt, ist sie bei der Radfreundlichkeit eines der Schlusslichter unter allen deutschen Großstädten.“Dies sagt Dr. Hildegund Stamm, Vorsitzende der Bürgervereinigung Lübecker BUNT und Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Dies liege daran, dass die Hansestadt ihr Radwegenetz seit Jahrzehnten systematisch verkommen lasse und der umweltfreundlichen und gesundheitsfördernden Fortbewegung per Pedalkraft die kalte Schulter zeige.

„Warum ist das so?“, fragt Stamm. „Liegt es daran, dass wir derzeit noch einen autoverliebten Bausenator haben und auch Bürgermeister Saxe noch nie auf einem Fahrrad fahrend gesichtet wurde?“ Wie sei es zu erklären, dass die gefährlichsten Radfurten in Lübeck immer noch nicht rot eingefärbt worden seien, obwohl die Bürgerschaft dies schon vergangenen Oktober beschlossen habe?

Der Lübecker BUNT könne die Inaktivität der Hansestadt nicht akzeptieren. Dies gelte auch für eine der gefährlichsten Passagen an der Einmündung der Ostseestraße in die Ivendorfer Landstraße. Obwohl BUNT hier mehrmals darauf hingewiesen und sogar mit Strafantrag gedroht habe, habe sich bis heute noch nichts getan. Und das, obwohl der Bauausschuss die Mittel für die Roteinfärbung schon im Januar frei gegeben habe.

„Dies kann der Bürger kaum glauben!“, so Stamm. Denn dort führen täglich viele Touristen, Kinder und Jugendliche mit hohem Tempo entlang und seien nichts ahnend in akuter Lebensgefahr. „Dies haben uns auch Taxifahrer, die dort täglich verkehren, bestätigt.“ Das Argument, hier sei bislang noch nie etwas passiert, könne BUNT nicht ernst nehmen. Oder sei damit gemeint, dass es erst Tote geben müsse, bevor die Bauverwaltung ihren Pflichten nachkomme?, fragt Stamm, die entsprechende Aktivitäten des BUNT in der Bürgerschaft ankündigt.