Lübecker BUNT: Keine Unterstützung der Travemünder Woche aus der Stadtkasse
Die unabhängige Bürgervereinigung Lübecker BUNT hat sich der Auffassung der Linken angeschlossen, keine Steuergelder für die Unterstützung der Travemünder Woche aufzuwenden und das renommierte Segler- und Volksfest ausschließlich mit dem Geld der Teilnehmer und mit Sponsorengeldern zu finanzieren.„Dies ist das einzig vertretbare Vorgehen, wenn wir uns in den Augen der Bürger nicht unglaubwürdig machen wollen“, sagt BUNT-Bürgerschaftsmitglied Dr. Hildegund Stamm.
Dass die Travemünder Woche besser vermarktet werden könne, stehe für den BUNT außer Frage. „Als aktive Seglerin und langjährige Anhängerin der Travemünder Woche weiß ich, dass hier ein großes Potential vorhanden ist, das derzeit offenbar nicht ausgeschöpft wird“, sagt Stamm. Der Ruf nach öffentlicher Unterstützung für die Travemünder Woche, die sich selbst als eines der wichtigsten „Events“ des Nordens verstehe und sich als einer der bedeutendsten Segelwettbewerbe weltweit betrachte, halte der BUNT angesichts der schmerzlichen Sparrunden im Rathaus für unangebracht.
Gleichzeitig halte es BUNT aber für unvertretbar, dass die Hansestadt weitere Schulden mache für die Unterstützung eines Segler- und Volksfestes, während gleichzeitig aus Kostengründen und Personalknappheit Pflichtaufgaben der Hansestadt im Umwelt- und Naturschutz sowie im Straßen- und Wegebau nicht mehr erfüllt werden könnten und kulturelle und soziale Angebote wie das Kommunale Kino (Koki) oder das Jugendprojekt „Leihcykel“ eingestellt werden müssten. „Als Seglerin und Mitglied des Lübecker Yacht-Clubs würde mir eine öffentliche Förderung ein schlechtes Gewissen bereiten“, so Stamm weiter.
Der Lübecker BUNT sei daher der Ansicht, dass die Travemünder Woche neu überdacht werden sollte, zumal auch offenkundig sei, dass neue sportliche Impulse dringend gefunden werden müssten, wie die zurückgehenden Meldezahlen bei Seglern und Bootsklassen zeigen. BUNT schlägt vor, dass die Krise der Travemünder Woche zum Nachdenken genutzt wird. Die Segelwoche könne beispielsweise auf eine breitere organisatorische Basis unter Einbeziehung aller in Lübeck ansässigen Segel- und Wassersportclubs gestellt werden.
Die vom Bürgermeister angekündigte Förderung von Infrastrukturmaßnahmen an der Nordermole in Travemünde in Höhe von 80 000 Euro für die Verlegung von Wasser- und Stromanschlüssen könne angesichts des Haushaltslochs von 149 Millionen Euro nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden. „Wenn dieser Komfort für eine Nutzung an nur wenigen Tagen im Jahr unabdingbar sein sollte, können sicherlich potente Sponsoren oder Spender in Seglerkreisen gefunden werden“, ist sich Stamm sicher.
Quelle: Lübecker BUNT