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Politik & Wirtschaft

Dem Baugewerbe im Norden fehlen die Aufträge

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Den Bauunternehmen in Schleswig-Holstein fehlen für das 2. Halbjahr 2008 dringend notwendige Aufträge. Die Umsätze im 1. Halbjahr 2008 stellen nach der 11-jährigen Durststrecke durchaus zufrieden. Der Auftragsbestand mit Blick auf den kommenden Winter bereitet Schleswig-Holsteins Baugewerbe aber große Sorgen.Die Auftragsdecke für die Unternehmen ist sehr dünn und das schlägt sich auch bei den Beschäftigtenzahlen nieder. Sönke Voß, Vorstandsvorsitzender des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein, bewertet die jetzt vorliegenden statistischen Daten des Baugewerbes für das erste Halbjahr 2008 so: „Die Halbjahres-Entwicklung bei den Umsätzen kann sich wirklich sehen lassen. Der Blick in die Zukunft ist aber überhaupt nicht rosig. Unsere Betriebe starten mit einem sehr dünnen Auftragspolster in den kommenden Winter und sind daher sehr zögerlich mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Im März hatten wir noch ein dickes Auftragsplus von 19 Prozent – das ist aber größtenteils bereits abgearbeitet. Unheimlich wichtig sind jetzt neue Aufträge, gerade auch von der öffentlichen Hand. Mit dem dicken Einnahmeplus bei den Steuern von 6,7 Mrd. Euro in den ersten sechs Monaten des Jahres ließe sich so manche Schule in Deutschland renovieren, manche Straße in Schleswig-Holstein wieder instand setzen und manches Krankenhaus im Norden modernisieren. Bund und Länder dürfen nicht mehr lange warten, den enormen Stau bei den öffentlichen Bauinvestitionen endlich abzubauen! Gerade auch angesichts der Tatsache, dass mit 124 Pleiten mehr als jede fünfte Insolvenz von einem Bau-Unternehmen gemeldet wurde.“

Hier plädierte Voß für die Einbeziehung von öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP), die sowohl Land als auch Bauunternehmen zugute kämen. Sorgen bereitet dem BGV-Vorstandsvorsitzenden Voß auch der stark schwankende, insgesamt rückläufige Wohnungsbaumarkt: „Dabei sind die Vorzeichen für den Eigenheimbau nach wie vor gut: günstige Zinsen, steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen und Altersvorsorge mit WohnRiester machen ein Eigenheim unschlagbar.“ Die weiter steigenden Material- und Energiepreise drücken die wirtschaftliche Lage der Baugewerbe-Betriebe nach wie vor deutlich. Der Straßen- und der gewerbliche Bau seien die Stützen für ein insgesamt positiv zu bewertendes erstes Halbjahr 2008, so der BGV-Vorstandsvorsitzende Sönke Voß abschließend.

Quelle: Baugewerbeverband SH