Höhenflug auf dem Ausbildungsmarkt hält an
Die IHKs in Schleswig-Holstein haben bis Ende August 10.362 neue Ausbildungsverträge eingetragen. Das ist eine deutliche Steigerung von 469 Verträgen oder 4,74 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 9.893 Verträgen. Die Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, Margarete Böge, erklärte dazu:„Steigende Ausbildungsbereitschaft stößt in diesem Jahr erstmals auf sinkende Schulabgängerzahlen. Damit werden wir die Zusage der Wirtschaft, allen ausbildungsgeeigneten Bewerbern Chancen für eine Ausbildung oder eine Einstiegsqualifizierung zu eröffnen, in diesem Jahr erneut erfüllen. Die Betriebe haben aber zunehmend Probleme, für ihre Ausbildungsplätze geeignete Bewerber zu finden. Der Ausbildungsmarkt wandelt sich aufgrund der demografischen Entwicklung vom Angebots- zum Nachfragemarkt.“
Ausbildungspakt und Bündnis für Ausbildung in Schleswig-Holstein hätten sich erneut als gute Basis für gemeinsame Anstrengungen erwiesen. So konnten die IHKs in diesem Jahr, auch mit Hilfe der vom Land geförderten Akquisiteure, schon 683 neue Ausbildungsbetriebe mit 1.219 neuen Ausbildungsplätzen und 380 Plätzen für Einstiegsqualifizieurung (EQ) gewinnen.
Böge dankte allen Betrieben für ihr großes Ausbildungsengagement, das 2008 zum fünften Mal in Folge zu Steigerungen führe. „Ausbildung ist ein Schlüssel für unsere wirtschaftliche Zukunft. Das gilt besonders angesichts des zunehmenden Mangels an Fachkräften. Außerdem bietet Ausbildung der Jugend in Schleswig-Holstein die beste Aussicht auf Integration in das Wirtschafts- und Arbeitsleben. Die Jugendlichen erleben dadurch, dass sie in unserer Gesellschaft auch gebraucht werden.“
Zwar seien die meisten Ausbildungsverträge bereits geschlossen, es gebe aber nach wie vor Chancen, in den kommenden Monaten mit der Ausbildung zu starten. In der IHK-Lehrstellenbörse stünden derzeit 440 Angeboten der Unternehmen 121 Nachfragen von Bewerbern gegenüber. Gemeinsam mit den Handwerkskammern und Arbeitsagenturen würden ab Oktober in Nachvermittlungsaktionen wieder gezielt diejenigen Bewerber beraten und unterstützt, die bis dahin von den Agenturen noch nicht vermittelt werden konnten.
Es sei aber festzustellen, dass zunehmend mehr Betriebe keine geeigneten Bewerber fänden und daher ihren Facharbeiterbedarf nicht decken könnten. Eine aktuelle Umfrage der IHKs zeige, dass 15 Prozent der Ausbildungsbetriebe 2007 nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, deutlich mehr als im Vorjahr. Hauptursache war erneut die mangelnde Ausbildungsreife vieler Schulabgänger. Hier sei leider noch kein Trend zur Besserung in Sicht.
Die bei den IHKs registrierten Ausbildungsverträge stellen über die Hälfte aller in Schleswig-Holstein geschlossenen Verträge in der dualen Ausbildung dar. Damit sind die Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen der mit Abstand größte Ausbildungsbereich.
Alle unbesetzten Lehrstellen sollten möglichst der Agentur für Arbeit und den Internet-Lehrstellenbörsen der IHKs (www.ihk-schleswig-holstein.de) gemeldet werden.