Ausstellungseröffnung: Künstlerei Alte Vogtei Travemünde mit Franz Bahr „Pneumatics“
Anja Es, Malerin, Performance – Künstlerin, Betreiberin der Künstlerei in der Alten Vogtei in Travemünde und bekannt als „Predigerin“ in Sachen Kunst teilt soeben mit: “ Freitag, den 03. Oktober 2008, eröffnen wir um 15 Uhr unsere Ausstellung mit Franz Bahr: „Pneumatics – Luftige Stahlobjekte – stählerne Träume“.
Bild: pneumaticsFreuen Sie sich wieder auf ihre (un-)gewohnte Predigt zur Kunst. Eintritt gratis und für alle. Die Ausstellung läuft bis Ende November 2008.
pneumatic sculptures
In der tradierten Bildhauerei sind bisher zwei Verfahren bekannt, Plastiken, Objekte
oder Skulpturen zu erschaffen: Entweder durch Auftragen von Material wie z.B. in der
Töpferkunst oder durch Abtragen wie in der Steinbildhauerei.
Die pneumatic sculptures erwecken ebenfalls den Eindruck, sie wären durch äußere
Krafteinwirkung entstanden, nichts dergleichen ist jedoch der Fall. Sie sind schlichtweg
„aufgepumpt“, d.h. sie sind mit Hilfe der Pneumatik von innen heraus im letzten
Schritt der Entstehung erschaffen.
Jene Experimente in diesem Kontext begannen bereits Anfang der 90er mit
verschiedenen Medien wie unterschiedlichen Blechtypen, Dampfdruck oder Luftdruck.
Die bis dato wunderbarsten Ergebnisse finden sie hier und demonstrieren eine
Revolution in der Bildhauerei.
Und da diese Objekte es nun geschafft haben, sich in die so unmittelbare Umgebung
des Menschen zu begeben, möchte ich diese Analogie weiter forcieren:
Benennen wir zunächst die Objekte einmal Subjekte. Jedes ist determiniert durch
Material, Format und Blechdicke, gehört damit jeweils zu einer Familie.
Durch den letzten Prozess der Fertigung – des Verschweißens – ist der eigentliche
„genetische Code“ festgelegt und die spätere Form festgeschrieben.
Die äußere Erscheinung ist dem „Halbzeug“ vor dem Aufpumpen somit quasi schon
immanent. Material, Format, Blechdicke und manueller Schweißprozess legen somit
die postpneumatische Gestalt fest.
Aus diesen Bestandteilen ergibt sich eine Codierung, den Bahr-Code. Jedes Subjekt
erhält damit eine eindeutige Kennung aus den bereits vorher genannten
Determinanten und ist somit jederzeit identifizierbar.
Diese Codierung ist jedem Subjekt eingestempelt. Dadurch werden innerhalb der
Familien Individuen erzeugt. Zwillinge wird es nie geben und wären wenn, sicher eine
Sensation.
Den differenten Materialien sind sicherlich menschliche Charakterzüge zuzuweisen:
Dem Stahlblech unterstellt man Bodenständigkeit, Treue und Ehrlichkeit; das Kupfer ist
adelig und altert entsprechend; Edelstahl könnte Narzisstisch sein und bleibt bei
entsprechender Pflege immer jung.
Nichts ist, wie es scheint, und nichts scheint, wie es ist.
Curriculum Vitae
Franz Bahr
* 22.07.1966
02/1991 – 08/1991 Fachhochschule Köln | Fachbereich Kunst –
Metallbildhauerei
09/1991 – 08/1997 International School of Design – Köln | Abschluss:
Diplom-Designer (FH)
02/1987 – 08/1987 Designgruppe Pentagon/Galerie Pentagon,| Volontariat
mit anschließender projektbezogener Mitarbeit,
u.a.documenta 8 in Kassel
Ausstellungen (Auszug)
Oktober 2008 Alte Vogtei | Travemünde
September 2008 20. KunstTage Rhein-Erft Abtei Brauweiler | Pulheim
Juli 2008 Einzelausstellung | Stadthaus Erftstadt
Januar 2008 Gruppenausstellung Künstlergruppe Kulturfeld e.V. | „Spiegelungen“ | Städtische Galerie Wesseling
2006/2007
Street Gallery 2007 | Köln
HanseArt Hamburg | Auszeichnung mit dem Kunstpreis Gruppenausstellung Galerie Eigen-art | Sandesneben
Einzelausstellung | Hilton Cologne
Einzelausstellung | “Kunst us dem Veedel” im Köln Marriott Hotel |
HanseArt | Lübeck
passagen 2007 | Köln
Gruppenausstellung: Künstlergruppe Kulturfeld e.V., „unperfekt“ | Städtische Galerie Wesseling
Gruppenausstellung: Kunst im Carrée, Köln Sülz/Klettenberg | 1. Preis
1988 – 1992
Gruppenausstellung: Ausstellung zum Kongress „Tasten“ | in der Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn Einzelausstellung: „Biel Air“ | Galerie Kalos, CH-Biel
Gruppenaustellung: Im Museum für angewandte Kunst|
„Der gute Ton“, Köln
Einzelausstellung: „Möbel zum Thema“ Mainzer Straße | Köln
Gruppenausstellung: Im Pavillon des Deutzer Bahnhofs | Köln mit der Gruppe CONFRONTATION