IHK Schleswig-Holstein: Fachkräfte für den Norden
Die IHK Schleswig-Holstein veranstaltete gestern im Rahmen ihres Jahresthemas „Wirtschaft bildet – Unsere Zukunft!“ einen Kongress zur Fachkräftesicherung für Schleswig-Holstein. Dazu erreichte uns folgender Beitrag vom Veranstaltungstag:„National und international hängt die Wettbewerbsfähigkeit von einer ausreichenden Zahl geeigneter Fach-und Führungskräfte ab. Schon jetzt fehlen den Unternehmen geeignete Bewerber und die Perspektiven scheinen alles andere als rosig. Nach wie vor beendet ein großer Teil der Schüler ihre Schullaufbahn ohne Abschluss, selbst erfolgreiche Absolventen bringen vielfach das notwendige Rüstzeug für einen Übergang in eine Berufsausbildung nicht mit. Bei Migranten ist die Anzahl sogar doppelt so groß. Dazu fordert Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Werner Marnette verstärkte Anstrengungen, die Migrantenkinder bereits vor der Einschulung zu integrieren. „Wir müssen nach Möglichkeit schon den Eltern Hilfestellungen anbieten, damit ihre Kinder den Anschluss bekommen und bessere Zukunftschancen erhalten“, so Marnette.
Das Potenzial für Fachkräfte schrumpft zusätzlich durch rückläufige Schulabgängerzahlen.
Aufgrund der demografischen Entwicklung scheiden in den nächsten Jahren viele Fachkräfte aus dem Arbeitsprozess aus, ohne dass entsprechendes Potenzial neuer Erwerbspersonen nachfolgt. Das Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Berufen ist gering mit der Folge, dass hier versierte Fachkräfte wie auch Ingenieure fehlen. Das wirkt zunehmend als Wachstumsbremse für unser Land.
Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann betont die Notwendigkeit einer Gesamtstrategie zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Neben notwendigen Reformen im Bildungssystem gehört dazu auch die größere Bereitschaft des Einzelnen, seine berufliche Beschäftigungsfähigkeit durch Weiterbildung zu steigern. Und Unternehmen müssen mit Investitionen in Humankapital die Grundlage für ihr Bestehen im Wettbewerb sichern. Mit Blick auf die aktuelle OECD-Studie über internationale Bildungskennzahlen erklärt Driftmann: „Es gibt zwar einige Lichtblicke in unserem Bildungssystem, aber vor uns liegt noch ein langer Weg, wenn wir an die Spitze wollen.“
Die Herausforderungen an Schule, Eltern, Ausbildung, Weiterbildung und Hochschulen stehen im Focus der Veranstaltung. DIHK-Vizepräsident und Vorsitzender des DIHK-Bildungsausschusses Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann berichtet aus Sicht der Wirtschaft, Minister Dr. Werner Marnette zeigt die Sicht der Landesregierung auf. Prof. Dr. Manfred Prenzel vom Leibnizinstitut und Prof. Dr. Federico Foders vom Institut für Weltwirtschaft stellen ihre Analysen und Vorschläge dar und diskutieren unter Moderation von Carsten Kock.“