DDS: Apollinariskirche ist „Rheinische Kunststätte“
Der Apollinariskirche von Remagen ist ein eigenes Heft der „Rheinischen Kunststätten“, des renommierten Kunstführer des Rheinischen
Vereins für Denkmalpflege, gewidmet.
Die neue Publikation stellten am 9. September 2008 im Rekreationsraum des Klosters die beiden Autoren, Dr. Paul-Georg Custodis und Stephan Pauly sowie Erich Schmitz vom Förderverein Apollinariskirche gemeinsam mit Pater Bartolomé von der „Gemeinschaft der gekreuzigten und auferstandenen Liebe“ und Elke von Wüllenweber von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor.
Das 30 Seiten starke und reich bebilderte Heft 503 widmet sich der in den letzten Jahren dank der Hilfe von Kommune, Landesdenkmalamt, Kreis, Land, Bund, dem Förderverein sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz restaurierten Kirche, die als wichtiges Werk der Neogotik im Rheintal gilt. Die beiden Autoren gelten als ausgewiesene Kenner rheinland-pfälzischer Architekturgeschichte. Der Erlös aus dem Verkauf des Kirchenführers fließt der „Stiftung Wallfahrtskirche“ zu.
An der Stelle von Vorgängerbauten aus dem 12. Jahrhundert ließ Franz Egon Graf von Fürstenberg-Stammheim 1839 nördlich von Remagen eine neue Wallfahrtskirche im neogotischen Stil erbauen. Die Pläne für die Kirche mit Krypta und Grablege für die Familie entwarf der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner.
Über einem Grauwackerschiefersockel wurde der Kirchenbau, in dem die Hauptreliquie des Heiligen Apollinaris verehrt wird, über dem Grundriss eines gleicharmigen griechischen Kreuzes errichtet. Die westliche Fassade erhielt eine Doppelturmanlage, auch der Ostchor wird von hohen, schlanken Fialtürmen flankiert. In dem hoch über dem Rhein gelegenen, weithin sichtbaren Bau verbindet Zwirner Schinckel’sche Einflüsse mit hochgotischen Details des Kölner Domes.
Die Innenausmalung der Kirche führte 1843-1853 die Düsseldorfer Künstlergruppe der „Nazarener“ nach einem einheitlichen Bildprogramm aus. Die Themen betreffen Szenen aus dem Leben Christi, Mariens und des Heiligen Apollinaris. Die Apollinariskirche gilt neben dem Kölner Dom als eines der Hauptwerke der Neogotik und Zwirners.
2007 wurde in der Obhut der DSD die Stiftung Apollinariskirche errichtet, die zukünftig die Pflege und den Erhalt der berühmten Wallfahrtskirche fördert. Die Kirche ist seit Anfang 2007 in das Eigentum der rechtsfähigen „Stiftung Wallfahrtskirche auf dem Apollinarisberg in Remagen“ übergegangen. Nachdem die Franziskaner nach über 150 Jahren den Apollinarisberg verlassen haben, übernahm die „Gemeinschaft der gekreuzigten und auferstandenen Liebe“ das Kloster.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte seit 1998 die Restaurierungsarbeiten an der Kirche und übernahm 2007 die Verwaltung der Treuhandstiftung. Insgesamt konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden und der Mittel der Lotterie fast 100 Denkmale in Rheinland-Pfalz unterstützen.