Politik & Wirtschaft

130 Menschen demonstrieren am Sonntag vor dem Landtag Schleswig Holstein gegen die Streichung der Finanzierung der Seenotrettung

Am Sonntag sind nach dem Aufruf der Seebrücke Kiel zur Kundgebung unter dem Titel „Das Recht auf Rettung ist kein Ponyhof“ am Landtag etwa 130 Menschen gekommen. Die Organisation nutzte die Aufmerksamkeit des gleichzeitig stattfindenden Tag der offenen Tür.

Mona Schmidt von der Seebrücke Kiel dazu: „Seenotrettung ist eine völkerrechtliche Pflicht. Aber was ist das für eine Pflicht, die ohne jede Konsequenz bleibt, wenn sie nicht gewährleistet wird? Die Arbeit der zivilen Organisationen ersetzt eigentlich die Arbeit, die Politiker machen müssten. Die Finanzierung nun abzusetzen, gleicht einer Totalverweigerung der Bundesregierung!““Gleichzeitig nimmt die Kriminalisierung von Flucht und Rettung zu, Schiffe werden festgesetzt, Seenotretter und Geflüchtete vor Gerichte gestellt. Geflüchtete landen oft für Jahre im Gefängnis, weil sie geflohen sind. Schon jetzt sterben täglich 8-9 Menschen im Mittelmeer. Dass diese Zahl ohne staatliche Mittel enorm steigen wird, ist abzusehen und wieder einmal zeigt sich: Abschottung tötet!“ so Mona Schmidt weiter.

Mit Redebeiträgen vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, von der Ortsgruppe von Sea Eye und der Seebrücke selbst haben sie ihre Position an der Kiellinie laut klar gemacht. Viele Besuchende des Tages der offenen Tür blieben stehen, hörten den Redebeiträgen zu und schlossen sich der Kundgebung an.

Mona Schmidt von der Seebrücke abschließend: “Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Politikern und Parteien gerade das demokratische System gegen ein autoritäres System eintauschen. Dass Sie keine Antworten mehr auf eine offene Gesellschaft zu haben scheinen. Wir müssen Sie dazu zwingen, den Ängsten der Gesellschaft zuzuhören. Auch wir sind Teil der Gesellschaft, Menschen auf der Flucht sind Teil dessen. Wir alle formen unser Miteinander und wir müssen miteinander füreinander einstehen!”

Foto: Seebrücke ·