30 Jahre WIWAG – 30 Jahre Schüler als Firmenchefs
Seit 30 Jahren tauschen Schüler im Rahmen des „WIWAG – Unternehmensplanspiel Wirtschafts Wochen-Aktien-Gesellschaft“ für eine Woche die Schulbank mit der Vorstandsetage eines fiktiven Unternehmens. Seit Montag wird wieder „gespielt“ – sicherlich jedoch mit allem Ernst. Auf die Ergebnisse darf man wieder gespannt sein. Durch dieses besondere Projekt soll den Schülern ermöglicht werden, einen praktischen Einblick in den Alltag des wirtschaftlichen Lebens zu erhalten. So müssen 40 Schüler seit dem letzten Montag völlig neue Herausforderungen meistern. Es gilt nicht nur, Personalentscheidungen zu fällen und die Produktionskosten durchzukalkulieren, auch die Mitarbeiter wollen motiviert und die Werbung geplant werden, um die Konkurrenz „ausstechen“ zu können. Das Software gestützte Planspiel zeigt den Schülern dabei genau auf, welche Konsequenzen ihr Verhalten für das Unternehmen hat.
Dabei werden die „Jungunternehmer“ 5 Tage lang von erfahrenen Führungskräften angeleitet und
lernen anhand der praktischen Erfahrung gestandener Unternehmer aus der Region, was es heißt, die Verantwortung für Personal und Geschäftsentwicklung zu tragen. Vertieft werden diese Eindrücke mit einer Betriebsbesichtigung bei Dräger, bei der aufkommende Fragen gleich vor Ort
beantwortet werden können. Dass es nicht immer einfach ist, die verfolgte Strategie vor den Aktionären zu rechtfertigen, werden die Schüler auf der Hauptversammlung am Samstag am eigenen Leib erfahren.
Nächsten Montag starten bereits die nächsten 40 Schüler, um im Rahmen von WIWAG neue bzw.
erste Einblicke in die Wirtschaft zu erhalten.
Die Partner der Gemeinschaftsinitiative WIWAG (Kaufmannschaft zu Lübeck, IHK Lübeck, Wirtschaftsjunioren Lübeck und Arbeitgebervereinigung Lübeck – Schwerin e. V.) sehen dabei aber nicht nur die Schlussbilanz der „Vorstände“ im Mittelpunkt. „Für uns ist nicht am bedeutendsten, wer die größten Gewinne verzeichnet. Sehr viel wichtiger ist, den Teamgeist und das Durchsetzungsvermögen der jungen Menschen zu fördern.
Die „Nachwuchsunternehmer“ werden bei den Diskussionen über Standortfaktoren wie auch Umweltschutz sicherlich nicht immer einer Meinung sein. Hier zeigt sich, dass es für ein erfolgreiches Gesamtprojekt unverzichtbar ist, Kompromisse zu schließen. Auch das freie Vortragen der Ergebnisse im Rahmen der Aktionärsversammlung am Seminarende ist für viele der Jugendlichen eine völlig neue Erfahrung, die ihnen nicht nur in der verbleibenden Schulzeit sondern – weit wichtiger – für zukünftige Bewerbungen auf dem Weg ins Berufsleben häufig zu Gute kommen wird“, meint Bianca Leesch von der Kaufmannschaft zu Lübeck, die WIWAG federführend organisiert. „Besonders freuen wir uns auch über die Unterstützung aus der Lübecker Wirtschaft, da die Spielleiter und Tutoren diese Initiative alle ehrenamtlich unterstützen“