„Bilder die lügen“: Film „Zelig“ von Woody Allen

Am Mittwoch den 26. September 2007 (19:30 Uhr) zeigt das Kulturforum Burgkloster mit Museum für Archäologie Woody Allens „Zelig“ von 1983. Die Hauptrollen spielen natürlich der Meister selbst, Mia Farrow, Garrett Brown, Stephanie Farrow und Will Holt.In seiner elften Regiearbeit nimmt sich Woody Allen den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts an. Der kleine Angestellte Leonard Zelig besitzt eine verblüffende Eigenschaft: wie ein Chamäleon passt er sich seiner Umgebung an. Begegnet er einem dicken Menschen, wölbt sich sein Bauch gleichermaßen, befindet er sich in der Nähe von Gangstern, wird er selbst zu einem, und läuft er in einer Gruppe von Schwarzen, verfärbt sich seine Haut. Aus Unsicherheit passt er sich seiner Umgebung physisch und mental an.
Mit dieser Eigenschaft wird er weltberühmt und etliche Wissenschaftler, sowie die Psychiaterin Dr. Eudora Fletcher nehmen sich seiner an. Diese verliebt sich in Zelig und kann ihn kurzfristig heilen. Doch Zelig ist zu bekannt, und etliche Frauen behaupten von ihm in einer Phase der Verwandlung geschwängert worden zu sein. Der arme kleine Mann wird vor Gericht gezerrt und seine Krankheit beginnt von neuem. Vor den Verhandlungen flieht Zelig nach NS- Deutschland. Aufgrund der bekannten äußeren Umstände wird er zum Nationalsozialisten. Eudora findet ihn in Nürnberg auf dem Reichsparteitag hinter Hitler wieder. Sie kehrt mit ihm in die Vereinigten Staaten zurück, wo die beiden als Nationalhelden gefeiert werden.
Diese scheinbare Biografie nimmt die Form einer Dokumentation an. Fiktive Augenzeugen berichten in Interviews aus seinem Leben und prominente Zeitgenossen wie Susan Sontag, Saul Bellow, Bruno Bettelheim melden sich zu Wort. Leonard Zelig selbst wird historisch ins Bild gesetzt. Zahlreiche Wochenschauen wurden dafür aufwendig bearbeitet und in Spielfilmausschnitten stellen Schauspieler die Figur Zelig dar, so dass eine doppelte Fiktion entsteht.
Woody Allen führt dem Zuschauer ein spannendes Spiel von Realität und Schein vor Augen, in dem er die Anpassung an die Gesellschaft satirisch aufs Korn nimmt.
Eintritt 5,-/ 2,50 ¤
Kulturforum Burgkloster mit Museum für Archäologie
Hinter der Burg 2-6,
23552 Lübeck









