Bundestag und Bundesrat einigen weitreichende Absprachen für die Kranken- und Pflegeversicherung für 2026
AGuM blickt erwartungsvoll auf anstehende Reformen.
Hamburg, 22.12.2025 (hrh). Im gesundheitspolitischen Berlin wurden nun die letzten Absprachen des laufenden Kalenderjahres konsentiert und damit auf den Weg gebracht. Durchaus ein Kraftakt auf den allerletzten Metern!
Zu den Kompromissen gehört, dass die Krankenkassen im neuen Kalenderjahr 2026 Jahr auf Einsparungen aus dem System der Krankenhausvergütung im Gegenwert von bis zu 1,8 Milliarden Euro hoffen dürfen. Mit dieser Maßnahmen sollten die stark unter Druck geratenen Krankenkassenbeiträge stabilisiert werden. Zuvor war ehedem Stabilität für den Beitragssatz zur sozialen Pflegeversicherung prognostiziert worden.Über diese Nachricht hinaus kommen 2026 folgende Neuausrichtungen auf das nationale Gesundheits- und Pflegewesen zu: So sollen Reformen im öffentlichen Apothekenwesen und in der Notfallmedizin angegangen werden. Zudem sollen in einem noch digitaler ausgestalteten Gesundheitssystem künftig nur noch Daten- und Abrechnungssysteme genutzt werden dürfen, die auf die elektronische Patientenakte (ePA) zugreifen. Die ePA
wird ferner um ein Medikationsmodul erweitert. Ein bis 2035 reichender Transformationsfonds im Umfang von bis zu 50 Mrd. Euro für die Krankenhausreform ist im Einklang mit den Bundesländern verabredet worden.
Auch im Leistungsbereich der Pflege und Pflegeversicherung tut sich etwas: Während die Pflegefachpersonen künftig mehr eigenständige Kompetenzen erhalten sollen, sind für die Pflegefachassistenzen bundesweit einheitlich geltende Ausbildungsabschnitte in Vorbereitung, die dann 2027 auch definitiv starten sollen. Für beide Berufsgruppen sollen die Anforderungen an die Pflegedokumentation reduziert werden. Innovative Pflegewohn- und -versorgungsformen sowie Präventionsangebote für Pflegebedürftige werden ausgebaut.
Meinhard Johannides, begrüßt diese Reformansätze in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Mitgliedergemeinschaften der Ersatzkassen e.V. (AGuM), aber vor allem auch den Umstand, dass diese Absprachen noch kurz vor dem Jahresabschluss gelungen sind: „Das war – wie man so schön sagt – Spitz auf Knopf und ob die nun auf den Weg gebrachten Maßnahmen dann 2026 auch tatsächlich die intendierten Wirkungen entfalten, bleibt – wie immer – abzuwarten. Aber die unter erheblichen Finanzierungsdruck geratenen, sozialen Sicherungssysteme benötigen nun kurzfristig weitere, wirkungsvolle Strukturreformen. Mit den getroffenen Absprachen werden nur vorübergehend noch stärkere Belastungen von den Versicherten ferngehalten.“
Der AGuM e.V. wünscht auf diesem Wege ein frohes, besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins „Neue Kalenderjahr“! Bitte bleiben Sie gesund.
