Dank Frau & Kultur Prunkkamin im Heiligen Geist Hospital restauriert
Aufgefallen ist der Kamin im Herrenzimmer des Heiligen Geist Hospitals sicherlich schon vielen. Grau in Sandstein, teilweise beschädigt – also nicht mehr so recht ansehnlich. Dass nun aber dieser Kamin wieder seine Bezeichnung „Prunkkamin“ verdient, verdankt dieser den regen Damen von Deutschen Verband & Kultur Gruppe Lübeck, die schon viele Restaurierungen hier aus dem Erlös ihres über alle Stadtgrenzen hinaus bekannten Weihnachtsmarktes finanziert haben.Farbe – oder Sandstein? Diese Frage hat man sich offensichtlich in vielen Jahrhunderten der Kunst mehrfach gestellt. Auch etwa um 1672, als man im Heiligen Geist Hospital im Vorsteherzimmer einen kunstvollen Kamin errichtete und – entsprechend dem damaligen Zeitgeist – das Material Sandstein farblich gestaltete. Dass dieser Kamin jedoch seit gut 100 Jahren doch wieder „roh in Sandstein“ zurückgearbeitet wurde, erklärte Restaurator Jochen Seebach gemeinsam mit Kollegin Svantje Winter kürzlich vor dem sich nun erneut „in Farbe“ zeigenden Prunkkamins mit der Veränderung des damaligen Zeitgeschmacks.
Anlass der Vorstellung in diesem und neuen Glanz war die erneute Investition des Deutschen Verbandes Frau & Kultur Gruppe Lübeck. Diese finanziert seit vielen Jahren auch dringend notwendige Restaurierungen und beachtliche Freilegungen von Wandmalerei im Heiligen – Geist – Hospital aus dem Erlös ihres weit über Lübeck hinaus bekannten Weihnachtsmarkt bekannten Weihnachtsmarktes. „Das machen wir natürlich nur, wenn wie hier Objekte oder Wandmalereien gefährdet sind“, erklärte Gundel Granow, Vorsitzende der Gruppe Lübeck, die auch im Heiligen Geist Hospital „zu Hause“ sind. Genau dieser Grund lag bei diesem – wenn auch nicht benutzbarem – Kamin vor.
Und wie weiter zu hören war, fand man bei der Befundaufnahme bei 90 Prozent der Flächen Farbreste vor, die eindeutig für eine frühere Bemalung mit Ölfarbe sprachen. „Selbstverständlich kam nun eine Diskussion auf, ob man bei Natursteinsichtigkeit Sandstein bleiben – oder Farbe aufbringen sollte“, bestätigte die ebenfalls anwesende Abteilungsleiterin Dr. Irmgard Hunecke vom Bereich Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck. Welche Entscheidung getroffen wurde, zeigt nun die Farbenfreudigkeit des Kamins, bei dem lediglich kleine Bereiche wie der Brustpanzer der oberen Figur gewisse Farb-Rätsel aufgaben, aber aus dem Gesamteindruck geschlossen werden konnten.
8.000 Euro sind aus dem Weihnachtsmark – Erlös des Vorjahres in diese Maßnahme geflossen. Auch die Gelder des in gut zehn Tagen und damit im 40. Jahr des Bestehens der Lübecker Verbandsgruppe stattfinden Weihnachtsmarktes werden wie gewohnt vielfältigen „guten Zwecken“ zufließen. Mit Sicherheit wird es da wieder die eine oder andere Überraschung – wie die um den Kamin – auf dem Bereich von Restaurierungen im Heiligen Geist Hospital geben.
Herzlich willkommen dort schon von dieser Stelle am Freitag, 30. November 2007, ab 12 Uhr zum Weihnachtsmarkt 2007! Bei der Besichtigung dann des in Lübeck wohl einmaligen Prunkkamins ist sicherlich eine Menge mehr zu erfahren.