Der Thomas-Mann-Preis 2025 geht an die Schriftstellerin Katja Lange-Müller
Die Bayerische Akademie der Schönen Künste, München, und die Hansestadt Lübeck verleihen
ihren gemeinsam vergebenen Thomas-Mann-Preis im Jahr 2025 an die Schriftstellerin
K a t j a L a n g e – M ü l l e r .
Seit ihrem Debüt Wehleid – wie im Leben von 1986 hat die 1951 in Ost-Berlin geborene Katja
Lange-Müller unsere Lebenswelt in zahlreichen Romanen, Erzählungen und Prosaminiaturen
ausgeleuchtet: durch scharfe Milieubeobachtungen der Vor- und Nachwendezeit (zuletzt in
ihrem Roman Unser Ole, 2024), durch Einblicke in die Falltüren der Liebe (im Roman Böse
Schafe, 2007) oder randständige Enklaven (in Die Letzten. Aufzeichnungen aus Udo Posbichs
Druckerei, 2000). Ihre Texte erzählen ohne Larmoyanz und Belehrungswahn von
Außenseitern und Scheiternden in den Ausnahmezuständen des Alltags: bitterkomische
Geschichten mit einem feinen Sinn für prägnante Kürze und „zwielichtige Wortgebilde“
(Drehtür, 2016).Den Thomas-Mann-Preis 2025 erhält sie für ihr erzählerisches Werk, das in einer
unverwechselbaren Mischung von grotesker Komik und Melancholie literarische
Verhaltensforschung betreibt: an Menschen, Tieren und Pflanzen.
Die Verleihung des Preises durch den Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lindenau, und
den Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Winfried Nerdinger, findet
am 13. November 2025 um 19 Uhr in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in der
Münchener Residenz statt.
Die Laudatio hält der Literaturkritiker Carsten Otte.
Der Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen
Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen und ist mit
25.000 Euro dotiert. Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. Friedhelm Marx (als Vorsitzender), Prof.
Dr. Sven Hanuschek, Michael Krüger, Dr. Caren Heuer, Dr. Wolfgang Matz, Henning Schumann
und Prof. Dr. Hans Wißkirchen.
