Der September aus Weinhebers „Kalendarium für Landleut“
Auch zur Begrüßung des Monats September die Verse des Dichters Josef Weinheber (1892 – 1945) aus dem „Kalendarium für Landleut“. Dort heißt es „Flurfeuer glimmt, Rauchnebel schwelt. Nach Hause zu gehen, ist wohl getan“. Jetzt ist also die Zeit gekommen, sich’s auch zu Hause gemütlich zu machen. Ägyd bläst in des Herbstes Horn.
Die Beere schwankt am Brombeerdorn.
Der Apfel fällt mit leisem Laut,
Großauf am Bach die Distel blaut.
Die Schwalbe zieht, der Wanderschuh
Treibt dunkel einer Heimat zu.
Gekühlte Tage, klar und schön,
Mit braunem Laub und weißen Höhn‘:
Wie lange noch? Der Abend fällt,
Flurfeuer glimmt, Rauchnebel schwelt.
Nach Hause zu gehen, ist wohl getan.
Sankt Michael zünd die Lampe an!