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Verkehr

Deutsche Bahn und Häfen stellen Zukunftskonzept für Seehafen-Hinterland-Verkehre in Hamburg vor

HHHafenbahn
Die stürmische Entwicklung im Welthandel und der Boom in den neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben den deutschen Seehäfen in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufschwung beschert. Nach zweistelligen Wachstumsraten in den vergangenen Jahren gehen alle Prognosen von einer weiteren Verdoppelung des Transportaufkommens in den Häfen bis 2015 aus.
Auch Lübeck muss mit einer erheblichen Steigerung des täglichen Aufkommens an Zügen im Güterverkehr rechen.

Foto(RB): Hamburger Hafenbahnanlage Jeder dritte Container, der heute in Hamburg ankommt, wird mit dem Zug abgefahren. Angesichts des starken Wachstums sind die Hauptabfuhrstrecken der Seehäfen allerdings nahe an ihrer Kapazitätsgrenze. Damit sie nicht Flaschenhals der wirtschaftlichen Entwicklung werden, ist ein zeitnaher Ausbau notwendig.
Mit dem „Masterplan Schiene Seehafen-Hinterland-Verkehr“, der in den Masterplan Güterverkehr und Logistik des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) eingehen soll, zeigten die Häfen und die Deutsche Bahn AG im Rahmen einer Fachkonferenz in Hamburg am 06. September nun ein Gesamtkonzept auf, das auf lange Sicht den Herausforderungen gerecht wird. „Bei den langlaufenden, bündelungsfähigen Seehafenhinterlandverkehren kann die Bahn ihre ganze Stärke ausspielen. Das gilt es durch intelligente Konzepte auszubauen“, so Dr. Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik der Deutschen Bahn AG.

„Wenn wir Umwelt- und Klimaschutz ernst nehmen und zugleich den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken wollen, dann führt am Ausbau des Schienennetzes kein Weg vorbei“, erklärt Oliver Kraft, Vorstand Produktion der DB Netz AG. „Mit dem Masterplan haben wir ein integriertes Verkehrskonzept entwickelt, das konkrete Wege aufzeigt.“ In der sein Statement belegenden Grafik über den Zuwachs täglich aus und in die Häfen fahrender zusätzlicher Züge bis zum Jahr 2015 ist auch Lübeck mit plus 58 berücksichtigt.

Neu- und Ausbauprojekte, die im Wesentlichen aus Bundesmitteln finanziert werden, müssen aufgrund der langen Genehmigungs- und Planungszeiten sowie der Sicherstellung des nötigen Finanzrahmens nun zügig angegangen werden. Dazu gehören die Hafenanbindungen ebenso wie etwa der Neubau der so genannten „Y-Trasse“ Bremen/Hamburg-Hannover. Aber auch kapazitätssteigernde Ausbaumaßnahmen auf den stark belasteten Hauptstrecken und Knotenpunkten im Binnenland sind erforderlich.

Die Bedeutung dieser Maßnahmen für die Häfen unterstreicht Dr. Hans Peter Dücker, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority: „Für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen, unserer Häfen und den Erhalt der damit verbundenen Arbeitsplätze ist eine leistungsfähige Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Dem laufenden Ausbau der Häfen müssen nun die Verkehrswege ins Binnenland angemessen folgen.“

Quelle: Deutsche Bahn AG