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Politik & Wirtschaft

DGB HL: Betreuungsangebot für Kinder unter 6 Jahren noch nicht ausreichend

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Für die gut 10.500 Kinder unter 6 Jahren in der Hansestadt Lübeck standen nach Informationen des DGB in 2007 gut 4.560 Plätze in Tageseinrichtungen zur Verfügung. Davon entfielen 560 Plätze auf Kinder unter 3 Jahren und fast 4.000 Plätze auf Kinder von 3 bis 6 Jahren in Tagesbetreuung.

In den letzten Jahren konnte insbesondere das öffentliche Betreuungsangebot für Kleinkinder unter 3 Jahren leicht ausgebaut werden. Zwischenzeitlich werden in Lübeck 10,6 % der Kleinkinder in Tageseinrichtungen oder durch eine Tagesmutter betreut und 76,3 % der 3- bis 6-Jährigen. „Die öffentlichen Bemühungen zum Ausbau der Kinderbetreuung tragen insoweit Früchte, dass Kleinkinder in Lübeck bessere Betreuungsmöglichkeiten haben, als in vielen Landkreisen und Städten Schleswig-Holsteins“, so der Vorsitzende der DGB-Region Schleswig-Holstein Ost Uwe Polkaehn. Doch vom politischen Ziel eines Betreuungsangebotes für 35 % der Kinder unter 3 Jahren sei auch in Lübeck, wie in allen Kreisen und Städten in Schleswig-Holstein meilenweit entfernt.
Immerhin seien aber die Betreuungsmöglichkeiten in Kiel mit einer Quote von 14,7 % weitaus höher, sogar im Kreis Plön mit einer Vorsorgungsquote von 11,2 % besser als in Lübeck.

Um das von der Bundesregierung für die nächsten Jahre angestrebte Betreuungsangebot von 35 % der Kinder unter 3 Jahren erreichen zu können, muss die Betreuungsquote in Lübeck noch verdreifacht werden.

Ganz düster sieht es bei den Betreuungsmöglichkeiten für Kinder im Kindergartenalter (3 bis 6 Jahre) aus. Mit einer Betreuungsquote von 76 % liegt die Hansestadt landesweit an drittletzter Stelle und das trotz eines Ausbaus der Betreuungsplätze in den letzten Jahren. Nur Ostholstein und Dithmarschen weisen mit Betreuungsquoten von knapp über 75 % noch schlechtere Werte auf. Der größte Teil der Städte und Kreise in Schleswig-Holstein kann eine Versorgungsquote zwischen 85 % und knapp 90 % aufweisen.

Die Zahlen belegen, in Lübeck seien noch große Anstrengungen zum Ausbau der Kinderbetreuung notwendig. In Berlin hingegen haben bereits 36 % der unter 3-jährigen Kinder einen Platz in einer Tageseinrichtung. Tagesbetreuung vermittle Kindern, die heute häufig ohne oder mit einem Geschwister aufwachsen, wichtige Erfahrungen in der Sozialisation. Zugleich sei dies Voraussetzung dafür, dass noch mehr Mütter und Väter erwerbstätig sein können.
Für den Ausbau der Kindertageseinrichtungen werden nach Einschätzung des DGB in den nächsten Jahren bundesweit rund 50.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt. Zugleich muss die Qualifikation des Personals in Kindertageseinrichtungen verbessert werden. Erzieherinnen und Erzieher stellen im Westen nur rund zwei Drittel des Personals in Kindertageseinrichtungen. Bei den Kindertagespflegepersonen hingegen verfügen fast 60 % über keine oder nur über eine geringfügige Qualifikation.

Angesichts der Anforderungen an die pädagogische Arbeit in der Kindertagespflege muss das Qualifikationsniveau der Tagespflegepersonen dringend verbessert werden. Im Interesse unserer Kinder muss hier mehr investiert werden.

„Der Besuch von Kindertageseinrichtung fördert – so der DGB-Regionsvorsitzende – schulische und soziale Kompetenzen“. Die Bildungsforschung im Rahmen der PISA-Studien haben gezeigt, dass Kinder, die länger als ein Jahr eine vorschulische Einrichtung besucht haben, in der vierten Schulklasse eine höhere Lesekompetenz haben, als Kinder mit nur einem kürzeren oder keinem Besuch des Kindergartens. Ausreichend öffentliche Kinderbetreuungsmöglichkeiten seien zugleich Voraussetzung dafür, dass Mütter und Väter mit kleinen Kindern erwerbstätig sein können.

Quelle: DGB – Region SH -Ost

verantwortlich:
Uwe Polkaehn

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E-Mail: Uwe.Polkaehn@dgb.de
Telefon: 0451 7995010
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