Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Kultur & Wissenschaft

Die Kunst des Selbstporträts in St. Annen

KunsthalleLogo
Die 1920 in Berlin geborene Sammlerin Leonie Freifrau von Rüxleben verstarb am 21. September 2005 im Alter von 85 Jahren. Anlässlich ihres Todestages wurde die Kunstfreundin mit der Ausstellung „Die Kunst des Selbstporträts III“ in der Lübecker Kunsthalle St. Annen geehrt.Die Schau wurde am 21. September 2008 um 11.30 Uhr mit einer Einführung von Museumsdirektor Dr. Thorsten Rodiek eröffnet.

Die als Getreidemaklerin in Hamburg tätige Kunstfreundin Leonie Freifrau von Rüxleben hatte die Kunst des Selbstporträts für sich entdeckt. Über viele Jahre wuchs so nach und nach eine ganz besondere Sammlung graphischer Blätter. Es ist aber nicht nur der thematische Schwerpunkt, der diese Sammlung auszeichnet, sondern auch die Tatsache, dass es eine Frau war, die sie zusammen trug.
Die Sammlung umfasst rund 1400 Graphiken und Plakate, die ausschließlich die Selbstbefragung und -erforschung der jeweiligen Künstler zum Gegenstand haben. Rund 1040 von ihnen sind Selbstporträtgraphiken.

Neben den Kunstwerken gelangten auch die umfangreichen Korrespondenzen der Sammlerin mit den verschiedenen Künstlern, ebenso wie die diese Sammlung betreffenden Buchbestände in den Besitz der Lübecker Museen. Mit der Sichtung der Korrespondenzen wurde begonnen. Sie stellen einen besonderen Wert dar, weil sie sowohl Informationen über die Sammlerin, als auch über die Künstler selbst bieten. Hier wird eindrucksvoll ein Stück Sammlungsgeschichte dokumentiert.
Von Ausnahmen früheren Datums abgesehen, lag der Sammlungsschwerpunkt Leonie von Rüxlebens auf Werken, die nach 1945 hauptsächlich von aus Westdeutschland stammenden oder hier lebenden Künstlern geschaffen wurden. Einige bedeutende Werke ostdeutscher Künstler aus der Zeit der DDR umfasst diese Sammlung ebenfalls.

Nach der Ausstellung einer Auswahl bedeutender Blätter im Jahr 2006 und einem Überblick nahezu aller weiblichen Selbstporträts im Jahr 2007 ist dies die dritte Präsentation eines Teils der mit über tausend Selbstporträtgraphiken umfangreichen Rüxleben-Sammlung in der Kunsthalle St. Annen. In den nächsten Jahren sollen weitere Ausstellungen zu dieser Sammlung folgen.