Die Travemündung leuchtet grün und rot
„Träume aus Licht – Elemente im Einklang“ schließen seit Montagabend (23. Juli) jeden Tag das Landfestival der 118. Travemünder Woche ab. Pünktlich um 23 Uhr wird die historische Viermastbark „Passat“ Mittelpunkt einer spektakulären Inszenierung aus Laser- und Pyroeffekten.
Foto: Travemünder Woche
Ähnlich der bereits im vergangenen Jahr, die die Besucher der Segelwoche begeisterte. 2006 wurde das Lichtermärchen „Manjnun & Leyla“ erzählt; diesmal haben die Macher der Show bekannte Filmmusiken aus Sindbad, Titan oder Matrix unterlegt.
Marten hockt auf einem Steg an der Travepromenade, freier Blick auf die „Passat“. „Wann geht es denn nun endlich los?“, fragt der Zwölfjährige ungeduldig. Es geht los, wenn die letzte Großfähre des Abends durchgefahren ist. Mit einem lauten Knall beginnt das Spektakel über der Trave. Leise schieben sich das Feuerlöschboot „Senator Emil Peters“ und weitere Boote des Technischen Hilfswerks (THW) im Dunklen zwischen Promenade und Viermastbark. Die Musik setzt ein, die Laser beginnen, ihre magischen Strahlen in den Himmel zu schicken – grün, rot und gleißend hell erstrahlen Luft und Wasser – immer im Takt der Melodie. Optisches Highlight ist die monströse transparente Kuppel aus Laserstrahlen, die sich über die Köpfe der Besucher spannt. Durch diese imaginäre Öffnung werden Feuerwerkskörper in den Himmel geschossen. Faszinierend. Nach sieben Minuten ist alles vorbei. Applaus an Land. Marten ist begeistert. „Woah, das war cool“, strahlt der Lübecker.
„Wir wollen den Betrachtern der Show das Gefühl vermitteln, die Zeit würde für einen Moment still stehen. Dieses Ziel ist nur mit einem neuartigen Showkonzept, innovativer Showtechnik und perfekter Koordination aller Beteiligten zu erreichen“, erzählt Produktionsleiter Stefan Kowall. Hinter dem Spektakel steckt eine ausgeklügelte Logistik: Die „Passat“ dient erneut als statische Plattform für fünf große „Laserkanonen“. Die „Senator Emil Peters“ der Berufsfeuerwehr Lübeck wird für den Aufbau der Wasserwände als Projektionsfläche genutzt. Fünf weitere große Boote des (THW), die mit Nebel-, Licht- und Pyrotechnik ausgestattet sind, müssen sich auf der Trave zu einem Ganzen koordinieren. Die gesamte Show wird von einer Funk-Station aus dirigiert, um die Choreographie der Schiffe und der Effekte musiksynchron unter einen Hut zu bekommen. „Das ist eine große Herausforderung, die wir an sechs aufeinander folgenden Abenden meistern müssen“, so Kowall.
Das Kernteam von „Träume aus Licht“ um Kowall, Mirco Lorkowski und Lil Bornschein umfasst gut 100 weitere mitwirkende Helfer von Feuerwehr, THW oder Polizei. So wird die Trave rechtzeitig vor Showbeginn für die gesamte Sportschifffahrt abgesperrt, die licht- und pyrotechnische Materialien sind jeden Tag erneut mit äußerster Sorgsamkeit und Präzision zu installieren und zu arrangieren.
Wo nun sieht und hört es sich am besten? „Ein optimiertes Beschallungskonzept an der Travepromenade sorgt dafür, dass die gesamte Strecke, etwa einen Kilometer lang, zwischen dem Lotsenturm und dem Anleger Kaiserbrücke 1 nicht nur visuell, sondern ebenso akustisch beste Standorte für die Multimedia-Show bietet“, verspricht Stefan Kowall. Ein Kampf um die besten Plätze gehöre damit der Vergangenheit an. „Die Aufführung kann von jedem Betrachtungswinkel aus sehr gut eingesehen werden und ergibt immer ein einheitliches und harmonisches Bild“, sagt der Produktionsleiter. Abhängig vom Standort des Betrachters würden ganz unterschiedliche Effekte in Form von Wasserspiegelungen, Lichtbrechungen, Anordnungen der Boote zu beobachten sein. „Es lohnt sich also, öfter auf die Travemünder Woche zu kommen, um das Spektakel aus immer anderer Position wahrzunehmen“, sagt Kowall.
Die Show-Zeiten:
täglich bis Sonntag, 29. Juli: 22 bis 1 Uhr, Illumination der „Passat“
täglich bis Sonnabend, 28. Juli: ca. 23 Uhr, Multimedia Open-Air Show vor der „Passat“.