Menschlich gesehen

Edel Loewner feierte im APH Elswigstraße ihren 100. Geburtstag

Loewner-3
Im städtischen Altenpflegeheim Elswigstraße feierte Edel Loewner – seit November 2002 dortige Bewohnerin – am vergangenen Montag ihren 100.Geburtstag. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überbrachte die Leiterin des städtischen Bereichs SeniorInneneinrichtungen, Sigrid Roggensack, im Beisein des Heimleiters Joachim Bahß-Gondesen die Glückwünsche der Hansestadt Lübeck sowie die des Stadtpräsidenten Peter Sünnenwold und des Bürgermeisters Bernd Saxe.Die Jubilarin wurde in Kiel geboren. Aus beruflichen Gründen des Vaters, Artilleriewart der Reichsmarine, zog die Familie nach Danzig. Nach dem frühen Tod der Mutter verlebte sie dort mit ihren vier Geschwistern eine harte Kindheit bei der Stiefmutter. Wegen der großen Not erlernte sie wie alle ihre Geschwister den Beruf der Köchin und arbeitete auf der Kurischen Nehrung. Dort lernte sie auch den Kapellmeister Ernst Loewner kennen, der sie mit seiner Musik auf der Geige verzauberte. Sie heirateten und in den Jahren 1940 und 41 wurden die Töchter geboren. Das Glück währte nicht lange. Der Krieg veränderte das Leben der jungen Familie radikal. Im Dezember 1944 fiel ihr Ehemann bei Kämpfen im Elsass. Im Januar 1945 begab sich Edel Loewner mit den beiden kleinen Mädchen auf die Flucht ins Ungewisse.

Großes Glück im Unglück hatten die Drei, als sie trotz gültiger Fahrausweise nicht mehr auf die überfüllte, später durch Torpedobeschuss gesunkene „Wilhelm Gustloff“ durften. Harte Jahre großer Entbehrung folgten. Nach Zwischenstationen in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wohnte Frau Loewner seit 1968 in Lübeck. Sie kann auf schöne, erlebnisreiche Jahre mit den Töchtern, sechs Enkeln und vier Urenkeln zurückblicken. Das Geburtstagsständchen sangen ihr in der kleinen Feierstunde gemeinsam mit den „Offiziellen“ ihre Tochter Bärbel Trost mit deren Ehemann Adolf, die Enkelinnen Mara und Nina, Enkel Arne, Urenkelin Siiri, Urenkel Thorbjörn und das Pflegeteam um Schwester Elke.