Erfolgreiche Arbeit der LÜBECKER HOSPIZBEWEGUNG e. V.
Soeben erreicht uns ein Bericht des Vorsitzenden der Lübecker Hospizbewegung Günter Kämer über die kürzlich stattgefundene Jahreshauptversammlung, an der auch hier-luebeck teilgenommen hatte. Nachdem mir zugesagte, ergänzende Beiträge von Gästen des Abends bedauerlicherweise nicht mehr zu erwarten sind, greife ich nunmehr gerne auf die Ausführungen Günter Kämers zurück:
Foto (RB): Die Vorstandsrunde mit Gästen, dabei auch ein Vertreter der Förderer. Förderer sind beispielsweise der Verband Frau und Kultur und die Lübecker Johannisloge „Zum Füllhorn“.
„Auf der Mitgliederversammlung der Lübecker Hospizbewegung wurden die Weichen für die Zukunft gestellt. Bei guter Stimmung und engagiertem Mitwirken der Anwesenden hat der Vorstand seinen Geschäftsbericht gegeben. Schwerpunkte waren die Aktivitäten zum 15jährigen Bestehen im Oktober 2007 sowie die Wiederbesetzung der Koordinatorenstelle zur Steuerung der Begleitungen Schwerkranker und Sterbender sowie deren Familienangehörigen.
Außerdem stand im Vordergrund der Bericht über die solide Finanzsituation, zu der sowohl die Kranken- und Pflegekassen, aber auch die Mitglieder mit ihren Jahresbeiträgen und die treuen Sponsoren mit ihren Zuwendungen beigetragen hätten. Dieser Erfolg ist darüber hinaus das Ergebnis eines verantwortungsvollen Umganges von Vorstand und Geschäftsstelle mit den anvertrauten Geldern. Das führte auch zur einstimmigen Entlastung des Vorstandes durch das Plenum.
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Im neuen Geschäftsjahr sollen vermehrt Veranstaltungen für die Mitglieder zur Stärkung des Gefühls der Zusammengehörigkeit angeboten werden. Hierfür steht jetzt moderne Technik in den Vereinsräumen in der Breiten Straße Nr. 50 zur Verfügung, denn aus Mitteln der Sponsoren sind ein Beamer und ein Laptop sowie ein DVD-Player angeschafft worden. Ein weiterer Schwerpunkt wird der Welthospiztag 2008 (Oktober) sein, den die Lübecker Hospizbewegung e. V. zusammen mit dem stationären Hospiz „Rickers-Kock-Haus“ und dem Verein „Horizonte“ gestalten will. Es ist ein Festakt im AUDIENZSAAL des Rathauses geplant. Auch ein „Tag der offenen Tür“ soll im Reigen der Veranstaltungen nicht fehlen.
Mit großem Interesse wurden die Berichte der Leiterin des stationären Hospizes „Rickers-Kock-Haus“ (Ursula Vieth) und der Mit-Initiatorin (Susanne Preuss) des Vereins „Horizonte“ (Palliativ-Care-Team) zur Kenntnis genommen.
Im „Pflichtprogramm“ des Abends standen auch Wahlen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Günter Kämer einstimmig wieder gewählt. Auch die Wahlen für die weiteren Vorstandspositionen verliefen „reibungslos“: 2. Vorsitzende Anna Christensen (Wiederwahl), Kassenwartin Angelika Braun (Neuwahl), zu Beisitzern wurden Christa Howold, Marlene Petermann, Karin Semmler und Robert J. Olbrich (wieder-) gewählt.
In guter Tradition schloss die Veranstaltung mit einem heiter-besinnlichen Beitrag von Pastor em. Reinhard Reetz, der es erneut verstand, humorige Texte des bekannten deutschen Kabarettisten Hans Huesch so lebhaft und authentisch zu präsentieren, dass man meinen konnte, dieser rezitiere höchst persönlich zur Glaubwürdigkeit von Quellen über „neueste“ politische und religiöse Themen.“
Sehr beeindruckend übrigens Christiane Moll, die sich bereit erklärt hatte, Gedanken zu ihrer ehrenamtlichen Arbeit bei der Hospizbewegung vorzutragen. Freundlicherweise hat sie ihr Manuskript zur Verfügung gestellt:
Über meine ehrenamtliche Arbeit bei der Hospizbewegung:
„Als Frau Wiese mich bat auf der Mitgliederversammlung etwas über die ehrenamtliche Arbeit zu erzählen, sagte ich einfach spontan zu. Ein paar Tage später stellte ich mir die Frage:“ Was will ich denn überhaupt erzählen?“ Viele von Ihnen/euch haben viel mehr Erfahrung als ich. Also- was soll ich erzählen, was alle besser wissen als ich. Aber ich hatte zugesagt.
Dann stellte ich mir die Frage : „Was ist Begleitung?“
Ich begleite, ich gebe den Weg nicht vor. Ich gehe mit, passe mich dem Tempo der zu begleitenden Person an. Manchmal ist es ein sehr langer Weg, manchmal ein sehr kurzer Weg. Manchmal ist er direkt, manchmal hat er Windungen, sind Hügel zu bewältigen. Manchmal ist er sehr schwierig, steinig, geht ziemlich an die Substanz.
Es gibt unglaublich traurige Momente, aber auch glückliche Momente. Es ist sehr vielschichtig und facettenreich.
Man führt intensive Gespräche oder auch oberflächliche, liest etwas vor, singt, trägt Gedichte vor, sorgt für gute Düfte, hält die Hand und auch manchmal einfach den Mund, erzählt etwas, hört zu, man lacht, man weint.
Jede Begleitung ist anders und wie sie ist, das entscheidet nicht ich bzw. der ehrenamtliche Hospizhelfer, sondern der, der begleitet wird.
Eine Begleitung – egal ob kurz oder lang – hinterlässt auch bei dem/der Begleiter/in Spuren. Das Erlebte muss auch verarbeitet werden. Oftmals ist so, dass während einer Begleitung alles in Ordnung und man erst später merkt, wie anstrengend es gewesen ist. Dies trifft gerade bei Begleitungen zu, die über einen längeren Zeitraum gehen. Und hier ist für alle Ehrenamtlichen Hospizhelfer/innen die Supervision von unglaublich großem Stellenwert, denn alle Dinge, die einen beschäftigen oder belasten haben hier den Raum verarbeitet werden zu können.
Zum Schluss möchte noch anmerken, dass jede Begleitung ihre Schatten- aber auch Sonnenseite hat, und dass ich es auch schön finde, selbst begleitet zu werden z.B. durch die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und besonders durch die Supervisionsgruppe. Außerdem möchte ich mich bedanken, dass wir alle die Möglichkeit der Supervision haben.“
Weitere Informationen zur
Lübecker Hospizbewegung e. V.
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