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Politik & Wirtschaft

Fit für die Ausbildung – Agentur für Arbeit fördert jährlich 1.100 Jugendliche

AfA-Urintest
Nicht jeder Jugendliche findet sofort nach der Schule eine Lehrstelle. Das kann an fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten, aber auch an einer noch mangelnden Ausbildungsreife liegen. Damit diese Jugendlichen nicht unversorgt bleiben und eine individuelle Chance für eine Eingliederung in das Berufs-und Arbeitsleben erhalten, gibt die Agentur für Arbeit Lübeck 6,2 Millionen Euro für Bildungsmaßnahmen aus.
Foto: A.f.A. (BU siehe folgenden Text)Dabei werden 620 Jugendliche in berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen, 110 in aaußerbetrieblichen Ausbildungen und 110 in Einstiegsqualifizierungen gefördert. Weitere 260 Jugendliche erhalten ausbildungsbegleitende Hilfen während einer regulären Ausbildung, damit ein Ausbildungsabbruch zum Beispiel wegen Problemen in der Berufsschule verhindert wird.

Hier einige erfolgreiche Beispiele: Judith Dau (18 Jahre, Mittlere Reife) Kristin Rahner (19 Jahre, Mittlere Reife) und Tim Thäter (17 Jahre, Hauptschulabschluss) gehören zu den Jugendlichen, die keine Ausbildungsstelle gefunden haben und seit September beziehungsweise Oktober 2007 an einer zehnmonatigen berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) teilnehmen. Sie besuchen mit weiteren 60 Jugendlichen die BvB beim Lernzentrum Eutin (Zentrum für individuelles erwachsenengerechtes Lernen gGmbH).

Tim Thäter (Malente) hat nach seinem Hauptschulabschluss die Berufsfachschule
Metall-Technik abgebrochen, weil er sich überfordert fühlte. Da ihn der Technikbereich nicht mehr interessiert, denkt er nun an eine Ausbildung als Koch und besucht die BvB im Hotel-und Gaststättenbereich.

Judith Dau (Scharbeutz) hat nach ihrem Realschulabschluss vergeblich eine Ausbildung im Bürobereich gesucht. Da sie unbedingt im Büro lernen möchte, sollen die schulischen Defizite mit Hilfe der BvB Wirtschaft/ Verwaltung ausgeglichen werden.

Auch Kristin Rahner (Malente) nimmt im Bereich Wirtschaft/ Verwaltung teil. Nach ihrem Realschulabschluss hat sie das Berufsgrundbildungsjahr Farbe besucht. Nachdem ihre Ausbildungssuche gescheitert ist, hofft sie durch die vertieften Kenntnisse der BvB, ihre Chancen bei der Suche nach einer Ausbildung als Bürokauffrau zu verbessern.

„In der Maßnahme werden die Berufsfelder Lager/ Handel, Wirtschaft/ Verwaltung, Gesundheit/ Soziales, Kosmetik/ Körperpflege und Hotel-und Gaststättenbereich angeboten. So können sich die Teilnehmer bereits grundlegende berufliche Kenntnisse in verschiedenen Berufen aneignen. Auch während der Maßnahme bleibt der Kontakt zur Berufsberatung erhalten und die Vermittlung wird fortgesetzt“, so Bianca Ehlert und Gundula Schatton, die für die Maßnahme zuständigen Berufsberaterinnen in der Agentur für Arbeit Lübeck.

„Während der Eingangsanalyse werden die Vorlieben der Teilnehmer abgeklärt und der passende Bereich ermittelt. Natürlich kann während der zehn Monate auch ein Wechsel zwischen den Berufsfeldern erfolgen, wenn die Jugendlichen feststellen, dass es noch nicht die richtige Wahl war. Es werden mehrere Praktika durchlaufen und die Teilnehmer können so zahlreiche Kenntnisse erlangen und damit ihre Bewerbungschancen verbessern. Die Betriebe nehmen gerne Bewerber, die schon Durchhaltevermögen bewiesen haben und Kenntnisse mitbringen, auch wenn Noten oder andere Gründe ansonsten dagegen sprechen würden. Von den 48 Teilnehmern des letzten Jahres sind nur zwei unversorgt geblieben“, so Jens Knispel vom Lernzentrum Eutin.

„Für solche BvB-Maßnahmen geben wir in Lübeck und Ostholstein über 3 Millionen Euro aus und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Aufnahme einer Ausbildung hat natürlich Vorrang. Deshalb kann ich nur jedem Jugendlichen dringend empfehlen, nicht zu lange zu warten und sich frühzeitig bei uns zu melden. Im Beratungsgespräch können dann auch Berufsalternativen besprochen werden. Betriebe sollten ihre Stellenmeldungen ebenfalls nicht zu lange hinausschieben. Der frühzeitige Kontakt zur Berufsberatung verbessert die Chancen eines Ausbildungsbetriebes den oder die passende Wunschkandidatin zu bekommen erheblich. Wer heute ausbildet, deckt seinen Fachkräftebedarf der Zukunft“, erläutert Wolfgang Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

Ausbildungsstellen können gemeldet werden unter der Telefonnummer: 0 45 1 / 5 88-7 68
Fax: 0451/588-604
E-Mail: luebeck.ausbildungsvermittlung@arbeitsagentur.de.

Auf Wunsch des Arbeitgebers kann auch die Nutzung der Internetausbildungsbörse erfolgen.

Foto (A.f.A.): (von li.) Ausbildungsleiterin Vera Zengler-Ott erklärt den Teilnehmerinnen des Bereichs Gesundheit/ Soziales das Durchführen eines Urintests: Jessica Vollbracht, Sarah Leschnik, Janina Haak, Kathrin
Troge.