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Umwelt & Sport

Fußball-Infrastruktur in Deutschland: 3,2 Milliarden Euro Investitionen in die Bundesliga-Stadien seit 2000

Berlin (ots) –

– Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. analysiert die Stadien der 56 Fußballmannschaften in der 1., 2. und 3. Bundesliga.
– Die teuersten Stadien Deutschlands stehen in München, Berlin und Düsseldorf
– Die SpVgg Greuther Fürth, Holstein Kiel und 1860 München spielen in den ältesten Stadien
– In der 1.

Bundesliga fließt weniger als ein Viertel der Bauinvestitionen in Modernisierungen und Umbauten, in der 2. und 3. Liga mehr als ein Drittel

Wie schon beim „Sommermärchen“ 2006, bietet Deutschlands Fußball-Infrastruktur die perfekte Heimat für ein internationales Turnier wie Fußball-Europameisterschaft. Doch wie viel Geld kostet der Erhalt so eines Stadions? Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. hat sich alle 56 Fußballstadien der 1., 2. und 3. Bundesliga angeschaut und recherchiert, wie alt die Fußballstadien dieser Ligen sind und wie viel Geld seit dem Jahr 2000 in deren Sanierung und Bau geflossen ist.

Bundesligist Holstein Kiel spielt in einem Stadion aus der Kaiserzeit

Die ältesten untersuchten Stadien stammen noch aus der Kaiserzeit, hier spielen die SpVgg Greuther Fürth (1910), Holstein Kiel (1911) und 1860 München (1911). Das durchschnittliche deutsche Fußballstadion wurde im Jahr 1964 erbaut, verfügt über knapp 30.000 Plätze und hat in diesem Jahrtausend Kosten in Höhe von 57,5 Millionen Euro verursacht – wobei in 37 der 56 untersuchten Stadien weniger investiert wurde. Stadien in der 1. Bundesliga sind im Durchschnitt mit einem Alter von 47 Jahren neuer als die in der 2. (60 Jahre alt) und 3. Bundesliga (64 Jahre alt).

In der 1. und 2. Bundesliga wird ähnlich viel investiert

Auch die durchschnittlichen Investitionen in die Stadien unterscheiden sich zwischen den Ligen: Seit dem Jahr 2000 sind in die Stadien der 1. Liga durchschnittlich 77,5 Millionen Euro geflossen. Das sind überraschenderweise weniger als in der 2. Bundesliga, wo Städte oder Vereine im Durchschnitt 80,8 Millionen Euro in ihre Stadien investiert haben.

Turnier-Austragungsorte profitieren besonders

Die vergleichsweise hohen Summen, die in die Stadien der Zweitliga-Clubs geflossen sind, erklären sich aus den Investitionen in die WM-Spielorte von 2006. Fünf der Stadien aus der aktuellen 2. Liga waren Anfang der 2000er Jahre saniert und umgebaut worden (Berlin, Hamburg, Nürnberg, Kaiserslautern und Hannover), um sich als WM-Austragungsort zu qualifizieren. Köln und Gelsenkirchen bekamen einen Stadionneubau. Insgesamt wurden in diese sieben Stadien Anfang der 2000er Jahre 777 Millionen Euro investiert.

In den vergangenen 24 Jahren sind rund 3,2 Milliarden Euro in die Bundesligastadien geflossen – davon rund eine Milliarde in umfangreiche Sanierungsprojekte und 2,2 Milliarden in Neubauprojekte. 1,4 Milliarden wurden in die Stadien von Vereinen in der 1. Bundesliga, 1,46 Milliarden in Vereine der Zweiten Bundesliga und 360 Millionen in Stadien von Drittligisten investiert.

Je höher die Liga, desto niedriger die Investitionen in Sanierung und Umbau

Im Vergleich wird in der 1. Bundesliga am wenigsten Geld in Umbau und Sanierung investiert – hier beträgt der Anteil von Investitionen in erhaltende Baumaßnahmen nur 23 Prozent. In der 2. Bundesliga werden immerhin knapp 38 Prozent der Investitionen in Umbau und Sanierung. Bei den 3. Liga Vereinen sind es 41 Prozent.

Dipl.-Ing. Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken, kommentiert die Analyse: „Fußball spielt in Deutschland in einer eigenen Liga, was Investitionen angeht. Gerade internationale Turniere wie die WM 2006 oder die EM 2024, aber auch der Aufstieg einer Mannschaft aus einer niedrigeren Spielklasse erfordern immer wieder, dass Stadien modernisiert werden. Dabei macht der Erhalt von Traditionssportstätten nicht nur unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit Sinn. Fußballstadien sind mehr als nur Gebäude – sie sind Heimstätte von Emotionen und für viele Menschen ein zweites Zuhause. Vereine und städtische Träger tun gut daran, wenn sie sicherstellen, dass die Heimat ihres Fußballclubs kontinuierlich instand gehalten wird.“

Über die Untersuchung

Analysiert wurden die Stadien aller Clubs, die in der 1., 2. oder 3. Bundesliga in der Saison 2024/2025 antreten. Die Investitionen in die Stadien wurden offiziellen Angaben der Vereine, Berichten der verantwortlichen Architekturbüros und Medienberichten entnommen. Angaben zur Kapazität der Stadien stammen von transfermarkt.de.

Über die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken

In der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. (ib) haben sich neun Landesgütegemeinschaften und die Bundesgütegemeinschaft Betonflächeninstandsetzung (BFI) zusammengeschlossen. Unterstützt werden sie durch Unternehmen, die dem Verein „Deutsche Bauchemie e.V.“ angehören sowie durch Einzelmitglieder. Ziel der Gemeinschaft ist es, mit der Betoninstandsetzung eine langfristige Werthaltigkeit von Bausubstanz zu sichern und Gefahren aus Mängeln der Bausubstanz abzuwehren. Diesem Ziel haben das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) durch Anerkennung der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken bzw. ihrer Prüfstelle Rechnung getragen. Mit dem Portal Betoninstandsetzer.de (https://www.betoninstandsetzer.de) verfolgt der Verein außerdem das Ziel, mehr Menschen für die Aus- und Weiterbildung zu gewinnen.

Pressekontakt:

Denise Schöwing | denise.schoewing@tonka-pr.com | +49.174.3276281
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