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Politik & Wirtschaft

Gegen den Fachkräftemangel: Musterbetriebe bilden Nachwuchs aus

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Die Industrie- und Handelskammer zu Lübeck warb erneut gemeinsam mit Björn Engholm bei Lübecker Unternehmen um Ausbildungsstellen. Aufgesucht wurden dabei die Kittner-Gruppe sowie das A-ROSA-Hotel Travemünde.
Mit einer Ausbildungsquote von 15 Prozent und Ausbildungsgängen in 14 Berufen ist die Lübecker Kittner-Gruppe ein „Musterbetrieb“. Das betonte Professor Dr. Bernd Rohwer, hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, nach einem Gespräch mit den Geschäftsführern der Lübecker Autohaus-Kette. „Kittner bildet für den eigenen Betrieb, aber auch für den Markt, auf dem schon bald Fachkräfte fehlen, aus. Und das Unternehmen gibt jungen Leuten eine Perspektive“, lobte Rohwer. Gemeinsam mit Schleswig-Holsteins ehemaligem Ministerpräsidenten Björn Engholm und Dr. Ulrich Hoffmeister, Leiter des IHK-Geschäftsbereiches Aus- und Weiterbildung, warb der IHK-Hauptgeschäftsführer für die Schaffung neuer Lehrstellen.

Auch Peter Weis, Geschäftsführer der Kittner-Gruppe, die Fahrzeuge vieler bedeutender Marken vertreibt, war nach dem Gespräch zufrieden. „Wir haben interessante Informationen über die Förderung der Ausbildung durch die IHK erhalten“, sagte er. „Wir sehen Möglichkeiten, auch über die 31 für das jetzt beginnende Lehrjahr geplanten Einstellungen hinaus Ausbildungsplätze zu schaffen:“ Die IHK-Delegation hatte der Geschäftsführung von Norddeutschlands größter Autohandelskette zuvor unter anderem Kooperationen mit Schulen empfohlen, bei denen das Unternehmen potenzielle Bewerber schon in der Schule ansprechen und für sich begeistern kann.

Engholm warb ebenfalls für die Einstiegsqualifikation und rief alle Unternehmen im Bezirk der IHK zu Lübeck auf, Jugendlichen eine Chance zu geben, die bisher keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Der Schirmherr von „PISA für Lübeck“ und der Ausbildungsmesse „nordjob Lübeck“ engagiert sich seit mehr als 35 Jahren für junge Leute, die noch eine berufliche Perspektive suchen.
Diese guten Chancen erhalten Schulabgänger mit einer Ausbildung im A-ROSA Hotel Travemünde. „Bei uns tragen die sorgfältig ausgewählten jungen Leute kein Schild mit dem Aufdruck „Ich lerne noch“, sagte Geschäftsführer Frank Nagel im Gespräch mit der IHK-Delegation. „Wir ziehen uns gut ausgebildeten Nachwuchs heran, nicht nur zwei helfende Hände“.

32 junge Leute befinden sich zurzeit in der Ausbildung zu Hotelfachleuten, Köchen, Sport- und Fitnesskaufleuten sowie Bachelor. Am 1. August stellt das Unternehmen weitere 14 Auszubildende ein. Rohwer betonte, dass das A-ROSA Travemünde mit rund 50 Plätzen zu den größten Ausbildungsbetrieben in der Region gehört und lobte die Top-Qualität der Ausbildung.

Nagel und die Sprecherin der Auszubildenden, Julia Grote, übten allerdings auch Kritik am Ausbildungssystem und der Berufsschule. Viele Inhalte der Ausbildung seien besonders für ein Ferienhotel nicht zeitgemäß. Außerdem fehle es an schulischer Förderung für begabten Nachwuchs. Rohwer und Hoffmeister sagten Gespräche mit der Berufsschule zu.

Quelle: IHK zu Lübeck