Gegnercheck vor dem Heimspiel gegen den SV Meppen
Am Samstag, den 15. November 2025, um 14:00 Uhr empfängt der VfB Lübeck den SV Meppen im heimischen Stadion an der Lohmühle. Es ist das Duell zweier traditionsreicher Vereine – mit einer klaren Rollenverteilung auf dem Papier: Während Meppen in dieser Saison ganz oben angreift, arbeitet Lübeck daran, wieder Konstanz in die eigenen Leistungen zu bringen.
Die Emsländer reisen mit breiter Brust an. Mit 40 Punkten aus 18 Spielen belegt der SV Meppen vor dem 19. Spieltag den 3. Tabellenplatz der Regionalliga Nord. Eine beeindruckende Tordifferenz von 53:20 unterstreicht die Offensivkraft und defensive Stabilität des Teams von Trainer Lucas Beniermann. Meppen schoss bisher die meisten Tore der Liga und kassierte die zweitwenigsten Gegentreffer. Der VfB Lübeck steht aktuell auf dem 8. Rang mit 23 Zählern aus ebenfalls 18 Partien bei einem Torverhältnis von 29:38.
Ein Blick auf die Formkurve zeigt, dass die Favoritenrolle klar vergeben ist. Meppen präsentierte sich zuletzt in starker Verfassung: Sieben Siege aus den letzten zehn Ligaspielen, dazu nur eine Niederlage und zwei Unentschieden – unter anderem ein überzeugendes 6:0 gegen den Hannoverschen SC und ein 4:0 gegen Blau-Weiß Lohne. Der VfB hingegen konnte zwei der letzten zehn Spiele in der Liga gewinnen, viermal wurden die Punkte geteilt und viermal musste das Team von Trainer Guerino Capretti als Verlierer den Platz verlassen. Doch wie so oft gilt: Die Lohmühle hat schon oft für neue Energie gesorgt – auch gegen höherplatzierte Gegner.
Beim SV Meppen steht besonders ein Spieler im Fokus: Julian Ulbricht geht für die Emsländer sehr erfolgreich auf Torejagd – mit beeindruckenden 15 Saisontreffern führt er die Torschützenliste der Regionalliga Nord noch vor dem ehemaligen Lübecker Mats Facklam vom VfB Oldenburg mit 13 Treffern an. Auf Lübecker Seite ist es Antonio Verinac, der mit zehn Treffern gefährlichster Angreifer der Grün-Weißen ist.
Ein paar altbekannte Gesichter kehren mit dem SV Meppen an die Lohmühle zurück. Ebenso wie Thorben Deters, der in der Saison 2020/21 für den VfB Lübeck in der 3. Liga spielte und letzte Saison noch mit Preußen Münster in der 2. Liga antrat, bringt auch der von Eintracht Norderstedt gekommene Ersin Zehir eine grün-weiße Vergangenheit mit. Torwart Noah Oberbeck war bis zum Ende der zurückliegenden Spielzeit für unsere Grün-Weißen aktiv und kämpft nun mit Stammtorhüter Julius Pünt um den Platz zwischen den Pfosten.
Seit Sommer 2024 steht Cheftrainer Lucas Beniermann im Emsland an der Seitenlinie. Der 35-Jährige arbeitete seit Februar 2019 als Nachwuchskoordinator beim SV Meppen und übernahm am 12. August 2024 die Verantwortung für die Profimannschaft von Adrian Alipour. Zwar ging seine erste Partie im DFB-Pokal deutlich mit 1:7 gegen den Hamburger SV verloren, doch nur drei Tage später gelang ein 5:0-Kantersieg gegen den Bremer SV. Im weiteren Saisonverlauf stabilisierte Beniermann die Mannschaft und beendete die vergangene Saison mit seinem Team auf dem 6. Platz direkt vor unseren Grün-Weißen. In dieser Saison überzeugt Beniermann und kann die Früchte seiner Arbeit einsammeln, was sich eindrucksvoll in den Ergebnissen und dem daraus resultierendem Tabellenplatz widerspiegelt.
38 Duelle fanden seit Beginn der 1970er Jahre zwischen dem VfB Lübeck und dem SV Meppen statt. Neben den Spielen in der zurückliegenden Saison und dem Hinspiel in der aktuellen Spielzeit gab es weitere Aufeinandertreffen in der Regionalliga Nord (1970-74, 1998-2017), 3. Liga (2020/21), der Amateur-Oberliga Nord (1977-83) sowie der 2. Bundesliga (1995-97). Die Bilanz spricht dabei für die Emsländer: 13 VfB-Siegen stehen sechs Unentschieden und 19 Erfolge der Meppener gegenüber bei einem Torverhältnis von 61:45 zugunsten des SVM. Freundschafts- oder Pokalspiele zwischen beiden Teams gab es bislang nicht.
Für den VfB Lübeck ist das Heimspiel gegen den SV Meppen eine echte Standortbestimmung – und eine Chance, sich gegen ein Spitzenteam zu behaupten. Mit Leidenschaft, hoher Konzentration und der Unterstützung der Fans kann die Mannschaft ein Ausrufezeichen setzen. Die Lohmühle ist bereit. Jetzt gilt es, auch sportlich nachzulegen.
