Politik & Wirtschaft

Hamburger und Lübecker Kammern gründeten „Fehmarnbelt Business Council“

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Die Handelskammer Hamburg und die Industrie- und Handelskammer zu Lübeck wollen gemeinsam die Chancen der geplanten Fehmarnbeltbrücke für die Region Lübeck-Hamburg nutzen und den Planungsprozess aktiv unterstützen. Dafür haben die beiden Kammern gemeinsam mit dem Unternehmensverband Nord sowie den dänischen Verbänden Dansk Industri und Handel, Transport und Dienstleistungen das Fehmarnbelt Business Council gegründet.Die Chancen einer Fehmarnbeltquerung würden in ihrem vollen Ausmaß seitens der Öffentlichkeit noch nicht vollständig wahrgenommen, sagte Handelskammer-Präses Dr. Karl-Joachim Dreyer am Rande einer Sitzung des Präsidiums beider Kammern in Hamburg. „Denn die Brücke – so Dreyer weiter – werde für eine Spezialisierung der Wirtschaft im Sinne einer regionalen Arbeitsteilung zwischen Dänemark und Norddeutschland sorgen.“ Mit dem Fehmarnbelt Business Council wollten die Initiatoren „öffentliche Aufklärungsarbeit“ leisten und Netzwerke zwischen deutschen und dänischen Unternehmen aufbauen.

Für die Integration der Regionen, so Präses Dreyer weiter, sei ein Hochgeschwindigkeitszug auf der Strecke unbedingt erforderlich. Denn dies gehe nicht nur schneller, sondern biete auch mehr Komfort und sei umweltfreundlicher als mit dem Auto. Mit der geplanten Fehmarnbeltbrücke werde die Wachstumsachse Hamburg-Lübeck-Kopenhagen zusätzlichen Schub erhalten, ergänzte Bernd Jorkisch, Präses der IHK zu Lübeck. Mit dem Fehmarnbelt Business Council bereite sich die Wirtschaft des neuen Großraumes frühzeitig auf die Chancen schon während der Planungs- und Bauphase vor.

Zu weiteren Kooperationsfeldern der beiden Kammern sagte Jorkisch: „Die Wirtschaftsachse Hamburg-Lübeck wird immer mehr zur Wachstumsachse im Norden. Und Hamburg und Schleswig-Holstein wachsen immer mehr zu einer gemeinsamen Wirtschaftsregion zusammen. Ich freue mich, dass die Kooperation unserer beiden Kammern diese positive Entwicklung mit vielen konkreten Projekten maßgeblich unterstützt. Der ‚Service ohne Grenzen‘ ermöglicht, dass sich unsere Unternehmen je nach geographischer günstigerer Erreichbarkeit entweder bei der Handelskammer Hamburg oder bei der Geschäftsstelle Ahrensburg der IHK Lübeck beraten lassen können.

Auf gemeinsamen Auslandsreisen werben wir zusammen für unsere Region. Mit gemeinsamen Initiativen wie für den Weiterbau der Autobahn A21 mit östlicher Elbquerung, die feste Fehmarnbeltquerung oder die Fahrrinnenanpassung der Elbe kämpfen wir für zentrale norddeutsche Verkehrsprojekte. Und 2008 wollen wir unsere Zusammenarbeit noch weiter vertiefen: mit einem Verbund unserer Servicecenter, mit einem gemeinsamen Pilotprojekt für flexiblere berufliche Ausbildungswege und mit gemeinsamen Initiativen zur Stärkung der übergreifenden Cluster Medizintechnik/Life Science, Logistik/Häfen, Luftfahrt, Tourismus und Ernährungswirtschaft.“

Im Juli 2006 schlossen die Handelskammer Hamburg und die IHK zu Lübeck einen Kooperationsvertrag. Damit wurden drei Ziele verbunden:
• Gemeinsame Projekte sollen der weiteren Entwicklung der Metropolregion einen Schub geben und die wirtschaftliche Verflechtung dieses Großraums vorantreiben.
• Die Achse Hamburg – Lübeck mit Fortführung in den Ostseeraum soll gestärkt und zu einem „Treibriemen für einen Wachstumsmotor Norddeutschland“ werden.
• Die (traditionell) enge Verbundenheit zwischen Hamburg und Lübeck dient als Vorbild für die beabsichtigte engere Zusammenarbeit mit ganz Schleswig-Holstein. Die Kooperationsvereinbarung der Handelskammer Hamburg mit der IHK Schleswig-Holstein im Februar diesen Jahres ist ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung.

Quelle: IHK zu Lübeck