Heute Buchvorstellung: „Ich bin doch nicht nur schlecht“

Sie war das „Schmuddelkind“ der Familie Mann: Nelly Mann. Ihr Leben mit der Familie Mann hat Kirsten Jüngling in einer ersten Biografie aufgeschrieben. Das Buch „Ich bin doch nicht nur schlecht – Nelly Mann“ wird am Mittwoch, 14. Februar 2008, 20 Uhr im Buddenbrookhaus Lübeck vorgestellt.
Foto ü/Veranstalter: Kirsten JünglingDie Autorin liest dabei aus dem Buch und zeichnet dabei einfühlsam und mit wenig Respekt vor dem weihevollen Mann-Mythos den Weg der Emmy Johanna Westphal, adoptierte Kröger, nach. Fast jeder aus der Familie Mann ist inzwischen biografisch beleuchtet worden, nur Nelly nicht, Heinrichs „unziemliche“ Ehefrau. Kirsten Jüngling, Biografin, auch von Nellys ungleicher Gegenspielerin Katia, hat erstmals den Familienbann durchbrochen.
Sie schlug sich in Berlin als Animierdame durch. In diesem Milieu lernte der fast dreißig Jahre ältere Heinrich Mann sie 1929 kennen und lieben. Zunächst im südfranzösischen Exil, wo sie 1939 heirateten, dann in kalifornischer Nachbarschaft zu Heinrichs distanziertem Schriftsteller-Bruder war sie bis zu ihrem Selbstmord 1944 seine Gefährtin. An der Unmöglichkeit, den eigenen Ansprüchen zu genügen, geschweige denen des schwägerlichen Clans, zerbrach Nelly zusehends. Sie flüchtete aus ungeliebten Identitäten, aus Deutschland, aus Frankreich, in den Drogen- und Alkoholrausch und schließlich in den Freitod.
Die Publizistin Kirsten Jüngling, geboren 1949, schrieb zusammen mit Brigitte Roßbeck Biografien über Elizabeth von Arnim, Frieda von Richthofen, Elly Heuss-Knapp, Franz und Maria Marc, Katia Mann sowie die Doppelbiografie über Schillers Frau Charlotte und ihre Schwester Caroline Lengefeld. Kirsten Jüngling lebt in Köln.









