Politik & Wirtschaft

IHK fordert zügige Umsetzung „Lübeck – staufrei bis 2015“

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Die IHK zu Lübeck begrüßt die gestern im Lübecker Bauamt vorgelegten Gutachter-Empfehlungen zur Staufreiheit in der Hansestadt Lübeck: „Wenn die Stadt die Vorschläge rasch anpackt und umsetzt, könnte sich die Verkehrslage in Lübeck bereits bis 2009 deutlich verbessern“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Bernd Rohwer.
Foto (RB): Professor Dr. Bernd Rohwer (Dritter von li.) nach der Pressekonferenz mit Günther Meienburg vom Kieler Verkehrsministerium, Bürgermeister Bernd Saxe,Bausenator Franz-Peter Boden und den Gutachterteam Wolfgang Haller (SHP-Ingenieure Hannover), Stefan Luft (Urbanus Lübeck), Reinhold Baier (BSV Aachen) und (2. von re.) Helmut Schünemann vom Bereich Stadtplanung.
„Es sei richtig gewesen, die Wirtschaft früh in das Verfahren einzubinden, um den Anforderungen des Wirtschaftsverkehrs Rechnung zu tragen und damit den Wirtschaftsstandort Lübeck weiter nach vorn zu bringen. „Ein besserer Verkehrsfluss nützt allen: den Bürgerinnen und Bürgern, der Wirtschaft und der Umwelt“, so Professor Dr. Bernd Rohwer weiter.

Das von der Stadt, dem Land und der IHK beauftragte Gutachter-Team kommt in seiner Expertise mit dem Titel „Lübeck – staufrei bis 2015“ zu dem Ergebnis, dass sich die großräumige Verkehrssituation in Lübeck durch die neuen großen Infrastrukturprojekte wie die Weiterführung der A 20, die B 207 neu und die Nordtangente deutlich verbessern werde. „Umso wichtiger, dass nun auch der Verkehrsfluss innerhalb der Stadt beschleunigt und den neuen Infrastrukturen angepasst wird“, so Professor Dr. Bernd Rohwer.

Die von der IHK vorgeschlagenen Maßnahmen finden in den neuen Empfehlungen ihren Niederschlag. Richtig sei auch, klare Prioritäten zu formulieren und Pakete zu bilden, die sofort realisiert werden können. Schon durch kleinere, relativ kostengünstigere Schritte wie die Verlängerung von Abbiegespuren, optimierte Verkehrsführungen und eine verbesserte Steuerung von Lichtsignalanlagen können kurzfristig positive Effekte erreicht werden. Wichtig sei jetzt, dass Politik und Verwaltung in der Hansestadt schnell die notwendigen Entscheidungen zur Umsetzung treffen. Die Erfahrungen auch in anderen Städten zeigten, dass der Verkehr durch ein Baustellen-Management besser fließt, so Professor Dr. Bernd Rohwer.

Die Experten empfehlen außerdem kurzfristig die Senkung der Maut im Herrentunnel. Diese habe wegen der hohen Kosten für eine Durchfahrt zurzeit eine Barrierewirkung und bringe nicht die ursprünglich geplante Entlastung. Die IHK schlägt seit Längerem vor, auf Mautanhebungen zu verzichten und dafür die Konzessionsdauer zu verlängern.

Grundsätzlich raten die Gutachter zur Einführung einer Verkehrs-Steuerung. Das fordert auch die IHK: „Die integrierte Steuerung und Überwachung aller Komponenten des Verkehrssystems durch Verkehrsrechner und Verkehrsleitsysteme sollte in der Priorität nach vorn gezogen werden“, betont Rohwer. Ein Lkw-Führungskonzept hält er ebenfalls für sinnvoll, „aber nur, wenn es EDV-gestützt ist und Umfahrungen großräumig anzeigen kann“. Das Gutachten bringe die Verkehrsplanung der Stadt auf den richtigen Weg, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Die Verwaltung muss jetzt zügig handeln, die Empfehlungen dürfen nicht in der Schublade verschwinden.“

Quelle: IHK zu Lübeck