Politik & Wirtschaft

IHK-Ausschuss für Verkehr und Infrastruktur kritisiert Masterplan Güterverkehr und Logistik

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Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf eines Masterplans Güterverkehr und Logistik greift in einigen Punkten zu kurz, lautet das Fazit einer Diskussion des Ausschusses für Verkehr und Infrastruktur der IHK zu Lübeck. Der Vorsitzende des Ausschusses, Gerd-Walter Ahlers, European Cargo Logistics (ECL), machte deutlich: „Die Logistikbranche ist ein stark wachsender Markt. Gute Lösungsansätze sind nötig, um die steigende Transportleistung zu bewältigen.“In der Sitzung des Gremiums diskutierten die Mitglieder mit Norbert Tiedemann vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung über den Entwurf des Masterplans. Tiedemann verteidigte den Plan als wichtiges Instrument für Wirtschaftswachstum und Beschäftigungsaufbau im Bereich Logistik und zur Stärkung des Standortes Deutschland.

Die Ausschussmitglieder übten Kritik an einzelnen Punkten des Plans. Der Vorschlag, die Lkw-Maut von der Fahrtlänge abhängig zu machen, führe zu Standortnachteilen in Schleswig-Holstein, denn Güterverkehrstransporte auf der Straße über lange Strecken würden sich überproportional verteuern.

Die Vorhaben zur Verkehrsvermeidung erschienen den Mitgliedern des Ausschusses unrealistisch. Bisher fehle es zudem an Investitionsmitteln, um Engpässe der Verkehrsentwicklung zu verhindern. Schon der Bundesverkehrswegeplan sei unterfinanziert. Bisher reichen die Mittel nicht aus, um bedarfsgerecht zu investieren. Die Mitglieder des Gremiums waren der Meinung, „dass bereits großer Nachholbedarf bei der
Infrastrukturentwicklung besteht“.
Schwerpunktmäßig müssten die Projekte realisiert werden, die die Leistungsfähigkeit der Verkehrsnetze stärken. Der Masterplan sehe zusätzliche Investitionsmittel zur Sicherstellung der Finanzierung des laufenden
Bundesverkehrswegeplans vor, erläuterte Norbert Tiedemann. Offen blieb jedoch, woher die finanziellen Mittel kommen.