Informationen des Theaters Lübeck zur 2. Oktober-Hälfte
Theater statt Teneriffa – Herbst-Abo am Theater Lübeck: Ab sofort können für 25,- Euro 3 Produktionen am Theater Lübeck gesehen werden. Außerdem weitere Infos und Hinweise zum laufenden Programm. Aus fünf Schauspiel- und Opernproduktionen kann die Lieblingswahl getroffen werden: Ingmar Bergmans Mutter-Tochter Drama Herbstsonate, Thomas Manns packende Buddenbrooks, Alles Lügen-romantische Shakespeare Sonette, das schräg-coole Schauspiel-Musical Shockheaded Peter oder Mozarts wunderbarer Oper Le nozze di Figaro. Das Theater Lübeck bietet die Möglichkeit einzutauchen in die Abwechslung und Vielfalt des bestehenden Programms. Das Herbst-Abo gilt für Daheimgebliebene während der Herbstferien und ist nur an der Theaterkasse, Theater Lübeck, Beckergrube 16 erhältlich.
Außerdem:
Premiere Alles Lügen. 30 Sonette von William Shakespeare
Samstag, 20/10/2007, 20.00 Uhr, Kammerspiele
Wie wird aus den Sonetten Shakespeares ein hinreißend komischer und zum Nachdenken anregender Theaterabend? Rainer Iwersen und Renato Grünig entdecken in den wunderschönen wie rätselhaften poetischen Gebilden des jungen Shakespeare, die immer wieder für seine authentischen, ja autobiographischen Zeugnisse gehalten wurden, Spielräume, in denen der Dichter die Möglichkeiten seines Lebens durchspielt und im Gespräch mit einer schwarzen Dame und einem Jüngling Antworten auf die großen Fragen entwirft. Aber: Gibt es die Geliebte und den Geliebten der Sonette überhaupt oder ist dieses berühmte ‚Dreieck‘ eine Erfindung? Sind es alles Lügen, die der Dichter braucht, um von der Wahrheit der Liebe, der Eifersucht, der Einsamkeit und der Angst vor dem Altern zu künden? Ist gar Shakespeare eine Fiktion?
Ein Dichter in existentieller Not: er kommt von einer Vorstellung, kann nicht einschlafen, will sich erhängen und schreibt, erinnert sich, beschwört mit seinen Sonetten die Formen und Facetten des Liebens und Leidens, Hassens und Sich-Ängstigens herauf. Ein Dichter auch, der sich körperlich in seinen Gedichten bewegt und verausgabt, der die Bühne buchstäblich voll schreiben will und doch zusammenbricht. Ein Prolog zu Shakespeare, denn die zentralen Motive seiner späteren Komödien und Tragödien sind in den Sonetten bereits angelegt.
Renato Grünig und Rainer Iwersen haben in ihrem Dramolett die Handlung der 153 Sonette auf 30 Sequenzen verdichtet und der ihnen zugrunde liegenden Situation des Dichters einen doppelten Boden gegeben. Die Bühne wird zum Theater Shakespeares, in dem dieser – gespielt von dem Schauspieler Renato Grünig – als Schauspieler nach einer Vorstellung die Bühne verlässt, sich abschminkt und … sich neu erfinden muss?
Inszenierung Rainer Iwersen
Ausstattung Rainer Iwersen
Mit Renato Grünig
Premiere Samstag, 20/10/07, 20.00 Uhr, Kammerspiele
Weitere Vorstellungen Sa., 27/10/07, 20.00 Uhr; So., 09/12/07, 18.30 Uhr, Kammerspiele
Il Trovatore
Dramma in quattro parti von Giuseppe Verdi
Text von Salvatore Cammarano mit Ergänzungen von Leone Emmanuele Bardare
Premiere: Samstag, 27/10/2007, 19.30 Uhr, Großes Haus
Verdis für ihren Melodienreichtum so überaus beliebte Oper „Il Trovatore“ (Der Troubadour) steht ab dem 27. Oktober 2007 in einer Neuinszenierung von Jakob Peters-Messer auf dem Spielplan des Theater Lübeck.
Berühmt ist das verwickelte Libretto der Oper: In Kriegszeiten werden versehentlich zwei Kinder vertauscht. Beim Versuch, ihre ermordete Mutter zu rächen, wirft die Zigeunerin Azucena in geistiger Umnachtung nicht das Kind des Mörders, sondern ihr eigenes in die Flammen. Anstelle ihres Sohnes zieht sie nun den Nachkommen des Feindes auf. So kommt es, dass sich Jahre später zwei Brüder als politische Gegner und Rivalen in der Liebe zur schönen Leonora gegenüber stehen, ohne von ihrer Verwandtschaft zu wissen: der Troubadour Manrico, der auf der Seite der Rebellen kämpft und von Leonora wiedergeliebt wird, und Graf Luna, der für die Königspartei einsteht und zunächst vergeblich um Leonora wirbt.
Entgegen der Skepsis seines Librettisten gelang es Verdi, aus der bizarren Geschichte ein musikalisches Drama zu machen, das den Hörer und Zuschauer tief in seinen Bann zieht. Die Vorlage fand er im spanischen Drama „El trovador“ von Antonio García Gutiérrez aus dem Jahr 1836. In den Mittelpunkt rückte Verdi die charismatische Zigeunerin Azucena mit ihrem manischen Rachegefühl, das alle Vernunft übersteigt, in Lübeck dargestellt von Veronika Waldner.
Musikalische Leitung Roman Brogli-Sacher
Inszenierung Jakob Peters-Messer
Bühnenbild Markus Meyer
Kostüme Sven Bindseil
Chor Joseph Feigl
Mit Sandra Maxheimer, Elena Pankratowa, Veronika Waldner; Joao Carrera, Mario Diaz / Thomas Ruud, Andreas Haller, Chul-Soo Kim, Gerard Quinn, Aleksej Sinica.
Kostprobe Mittwoch, 10/10/07, 18.30 Uhr, Mittelrangfoyer, Eintritt frei
Premiere Samstag, 27/10/07, 19.30 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen Do., 01/11/07, Fr., 09/11/07, So., 25/11/07, jeweils um 19.30 Uhr, Großes Haus.