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Menschlich gesehen

Jacob Westerveld feiert heute seinen „Sechsundsechzigsten“

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„…..mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“ sang er eben zwar nicht beim Glückwunsch zu seinem heutigen Geburtstag, aber der Spruch kam natürlich. Wer kennt ihn nicht – den Holländischen Blumen Jacob! Bekannt von seinen legendären „Auftritten“ vom Hamburger Fischmarkt bis von den großen deutschen Jahrmärkte. Bekannt für tolle Ideen, von denen bis heute viele auch oftmals „abgekupfert“ verwirklicht wurden. Wir gratulieren herzlich!

Foto(RB): Der „holländische Blumen Jacob“ bei einer Tombola für einen guten Zweck
Begonnen hat alles einmal – in Holland natürlich: am 18. März 1942 in Dieren geboren, wuchs er dort auch auf und lernte Mechaniker. Mit 19 Jahren ging er nach England und arbeitete dort bei Lotus (!). Kein Wunder, dass er später bei den Hells Drivern oder ähnlichen Gruppen wie in Lübeck sogar die Monstertrucks ausprobierte.

Nach England Rückkehr in die holländische Heimat, wo er gelegentlich LKWs von Blumenexporteuren reparierte. Oder in Gütersloh, von wo er dann sah, wohin die holländischen Schnittblumen und Topfpflanzen „gingen“. Da war es nicht mehr weit, bis er selbst auf Wochenmärkten zunächst im Ruhrgebiet diese Waren verkaufte. Spätestens auf dem Hamburger Fischmarkt, wo er über 20 Jahre seine legendären Auftritte hatte bzw. auf allen großen Jahrmärkten in Deutschland, entwickelten seine mitunter liebevoll-derben Sprüche. „Aber nie so richtig unter die Gürtellinie“, erzählte er mir vorhin. „Immer mit gutem Stil, immer fröhlich!“ Wer erinnert sich nicht daran, seinen Jahrmarktsbesuch auch hier in Lübeck ohne Kaufabsicht bei ihm am Verkaufswagen mit seinen auch nachdenklichen Späßen abzuschließen. Irgendwann hatte er die meisten so weit, dass sie doch mit einem Arm voller „Grün“ und Blumenerde auf dem Kopf sowie um „20 oder fuffzig Marrrrrrrrrrrrrrrrrrrk“ erleichtert, nach Hause eilten.

Die Jahrmarktauftritte lohnen nicht mehr. Die Leute haben kein Geld, wie er sagt. Aber Jacob Westerveld ist nach wie vor ein „Querdenker“ voller Idee. Ideen, die oftmals und bis heute von anderen „abgekupfert“ verwirklicht wurden – und werden. Helfen – ein großes Stichwort für ihn: ICEFLOWER hat er einmal in Lübeck gegründet, jetzt hilft er mit Sanitäranlagen beispielsweise im afrikanischen Lagos. Er muss immer etwas um die Ohren haben, scheint es nicht nur. Er ist ständig „in Gange“, wie der Norddeutsche sagt. Das ist er übrigens trotz unverkennbar holländischem Akzent seit 30 Jahren – in seiner Wahlheimat Lübeck. Fährt jede Woche nach Holland um frische Schnittblumen und Topfpflanzen für sein Geschäft an der Hamburger Straße zu holen. „Stress? – überhaupt nicht“, freut er sich. Er braucht das offensichtlich um richtig zu atmen.

Wer noch hin will zu ihm zum gratulieren: auf geht’s. Ob er dann aber gerade auch da ist, darf als „nicht unbedingt sicher“ angesehen werden!