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Politik & Wirtschaft

Lübecker BUNT: Lindenplatz-Konzept für mit Unterführung

Luebeck-BUNT
Auch die unabhängige Bürgervereinigung Lübecker BUNT wird in der kommenden Bürgerschaftssitzung am 17. Juli 2008 beantragen, die Verkehrsplanung am Lindenplatz völlig neu zu konzipieren. Vorrang hat bei Lübecker BUNT vor allem die Lösung für Fußgänger und Radfahrer. Auch an eine Unterführung ist gedacht.Hier müsse ein erster Anstoß gemacht werden, um Lübeckweit ein „;umwelt- und sozial- und altersverträgliches Mobilitätskonzept“ zu erstellen, sagt Dr. Hildegund Stamm. Stamm wird am kommenden Donnerstag für den BUNT einen entsprechenden Antrag einbringen.

In diesem Antrag, der unter Tagesordnungspunkt 4.4 verhandelt wird, heißt es:
„Bei der Umplanung der Verkehrsführung am Lindenteller wird der Bürgermeister aufgefordert, bei der Planung vorrangig auf die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern zu achten, für die keine weiteren Hindernisse aufgebaut werden dürfen. Am Lindenteller werden daher keine Ampelanlagen installiert, sondern andere Konzepte der Verkehrsbeschleunigung verfolgt.

Es ist dabei vorrangig zu prüfen und in seinen Kostenauswirkungen darzustellen, wie eine Überführung oder videobewachte Unterführung für Radfahrer und Fußgänger für die Wegebeziehung Fackenburger Allee in Richtung Moislinger Allee und Holstentorstraße/ Altstadt realisiert werden kann. Es ist dabei vor allem darauf zu achten, dass keine neuen Hindernisse und Zeitverzögerungen für Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr entstehen.

Begründung: Verkehrsexperten in aller Welt haben nachgewiesen, dass lebenswerte Innenstädte nur realisiert werden können, wenn darauf geachtet wird, dass Fußgänger und Radfahrer stressfrei, sicher, unbehindert und schnell in den Städten verkehren können. Dies ist mit einer einseitigen Bevorzugung des Autoverkehrs nicht möglich. Wenn die Hansestadt Lübeck das Ziel einer umweltfreundlichen, sozialverträglichen und altersgerechten Mobilität für alle Bevölkerungsschichten erreichen will, führt kein Weg an einem massiven Ausbau des Radwege- und Fußverkehrs vorbei. Denn motorisierte Verkehrsteilnehmer sind nur dann bereit auf umweltfreundliche Verkehrssysteme umzusteigen, wenn das Fahren mit dem Fahrrad komfortabel und stressfrei gestaltet wird und das jeweilige Ziel sicher und schnell erreicht werden kann.

Aufgrund der Preisentwicklung bei allen fossilen Energieträgern werden nicht nur sozial schwache Familien zunehmend auf die Nutzung des Fahrrads angewiesen sein. Dies wird aufgrund der idealen Topografie der Hansestadt zu einer Zunahme des Radverkehrs führen, den wir bereits jetzt beobachten können.

Bislang ist jedoch nicht erkennbar, dass die Hansestadt Lübeck dieser Entwicklung Rechnung trägt. Die skizzierte Umplanung des Lindentellers mit Ampelanlagen reflektiert ein Verkehrsmodel der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts – Freie Fahrt für freie Bürger), das längst überholt ist und keine Zukunftsfähigkeit mehr hat. Die Verkehrsplanung in Lübeck ist daher im Hinblick auf die Mobilitätsanforderungen des 21. Jahrhunderts hin umzuplanen und in ein Gesamtkonzept eines rad- und fußgängerfreundlichen Lübecks zu integrieren.

Dieser und andere Anträge des Lübecker BUNT sind im Original nachzulesen im Internet unter http://www.luebeckerbunt.de/buergerschaft.html

Quelle: Lübecker BUNT