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Politik & Wirtschaft

MdB Gabriele Hiller-Ohm besucht den Bauspielplatz „Roter Hahn“

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Ein kleines Mädchen führt eine Ziege über die Wiese, etwas entfernt spielen einige Kinder Fußball. Ein Schaf trottet zu einer Gruppe hinüber, die auf dem Bauspielplatz „Roter Hahn“ ein Lagerfeuer entzündet hat. Seit 1999 existiert der Bauspielplatz im Stadtteil Kücknitz.

Foto: MdB HO Neben freilaufenden Ziegen, Schafen und Hühnern gibt es hier auch Rinder und Pferde, Meerschweinchen und Kaninchen. Rund sechzig Kinder und Jugendliche helfen jeden Tag die Tiere zu versorgen und die Wald- und Weideflächen des Platzes zu bewirtschaften. Zudem finden sie hier viel Platz zum spielen. Die Lübecker Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm zeigte sich während ihres Besuchs überzeugt von dem Konzept des Bauspielplatzes. „Tiere und Natur so nah und ungezwungen erleben zu können ist für die meisten Kinder und Jugendlichen heute keine
Selbstverständlichkeit mehr. Daher sind Einrichtungen wie der Bauspielplatz enorm wichtig. Kinder werden in ihrer sozialen Kompetenz gestärkt. Sie lernen den Umgang mit Tieren, Übernehmen gemeinsam Verantwortung und erleben neue Formen des Miteinanders. Es ist schon erstaunlich, wie friedlich es auf dem
Bauspielplatz zugeht“, so die Sozialpolitikerin.

Auf dem Bauspielplatz „Roter Hahn“ können junge Menschen aber nicht nur die Arbeit mit Tieren erfahren. In den vergangenen Jahren sind hier in Zusammenarbeit mit dem Büro für angewandte
Archäologie und dem archäologischen Institut der Universität Hamburg (früh-)mittelalterliche Gebäude rekonstruiert worden – unter anderem ein wikingerzeitliches Langhaus, ein slawisches Blockhaus und die Wandstabkirche St. Nicolai. In den kommenden Jahren soll zudem eine mittelalterliche Klosteranlage entstehen. „Die Kinder und Jugendlichen packen beim Aufbau der Gebäude selbst mit an. So helfen sie beispielsweise im Wald Bäume zu fällen, sie gemeinsam mit unseren Kaltblutpferden aus dem Wald zu ziehen und die Balken zu hauen. Auch schulen wir sie in historischen Handwerkstechniken, wie Nägel schmieden und Wände aus Weidengeflecht und Lehm zu bauen“, erklärt Jörn Puhle, Mitarbeiter des Bauspielplatzes. „Durch diese Arbeit lernen sie zudem die Lebens- und Arbeitsweisen des Mittelalters kennen.“

Hiller-Ohm: „Die mittelalterliche Anlage, die hier gemeinsam von den Kindern und Jugendlichen sowie den Fachkräften des Platzes bisher
aufgebaut wurde, ist sehr beeindruckend. Die Kinder sind am gesamten Bauprozess beteiligt und erleben am Ende den praktischen Nutzen ihrer Arbeit. Gerade Kindern und Jugendlichen, die in einem sozial schwachen oder problematischen Umfeld aufwachsen, bietet der Bauspielplatz über das Spielen in der Natur, das Erlernen handwerklichen Tätigkeiten sowie die Arbeit mit Tieren eine Chance, sich in einer ungewohnten Umgebung neu auszuprobieren und neue Fähigkeiten in sich zu entdecken.“