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Menschen mit Behinderungen bepflanzten Lübecker Verkehrsinseln für neue Blütenpracht – Erneut Zeichen der Solidarität

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Lübecks Bausenator Franz-Peter Boden hat noch rechtzeitig vor Pfingsten gemeinsam mit dem Leitenden Direktor der Vorwerker Diakonie Hans – Uwe Rehse am Lindenplatz die Bepflanzung der großen Lübecker „Teller“ mit bunten blühenden Blumen im Rahmen einer kleinen Einweihungsfeier offiziell vorgestellt.Bereits seit mehreren Jahren sorgt der Bereich Stadtgrün und Friedhöfe der Hansestadt Lübeck dafür, dass Touristen und Anwohner vor dem Betreten der Altstadt mit Blumen begrüßt werden. Die in Lübeck „Teller“ genannten Kreisverkehrsplätze, der Lindenplatz, der Berliner Platz und der Mühlentorplatz, werden 2007 mit 25 000 Sommerblumen bepflanzt, die dann vom Frühling bis zum Herbst ihre volle Blütenpracht entfalten. Nach umfangreicher Vorplanung stellte Senator Boden heute die diesjährige Pflanzaktion vor.

Am Lindenplatz besteht aber auch seit dem Jahr 2005 eine Kooperation mit Jugendlichen der Vorwerker Diakonie, die die vom Bereich Stadtgrün mit jährlich wechselnden Entwürfen konzipierte Flächen – von Presse und Politik begleitet – mit den vom Bereich Stadtgrün zur Verfügung gestellten Sommerblumen bepflanzen, und die Verantwortung für Pflege und Bewässerung des Lindenplatzes und des Holstendreiecks übernehmen. „Wir sind stolz darauf, dass die Hansestadt Lübeck uns diesen zentralen Ort vor dem Holstentor wieder anvertraut hat“, freute sich auch Thomas Kruse, Sprecher von 700 Menschen mit Behinderungen, die in der Vorwerker Diakonie arbeiten und leben.Entsprechend des Gestaltungsentwurfes des Bereichs Stadtgrün haben 30 Gärtner der Vorwerker Werkstätten vor allem Salvien und Ziergras gepflanzt. „Und zwar so, dass sieben Blumeninseln auf der Verkehrsinsel entstanden sind“, erklärte Thomas Kruse weiter. „Ich finde, das passt gut zu unserer Stadt mit seinen sieben Türmen.“

Die gleiche Pflanzenkombination wie auf dem Lindenplatz begleitet den Besucher bis zum Holstentorplatz, wo eine halbkreisförmige Zierpflanzung auf dem Holstendreieck den Blick auf das Holstentor garniert.

Hübsch anzusehen ist auch der Berliner Platz. Das Gärtnerteam des Bereiches Stadtgrün und Friedhöfe wird dieses Jahr auf dem mit 42 Meter Durchmesser zweitgrößten Lübecker Kreisverkehr alle Hände voll zu tun haben, um über 13 000 Pflanzen in die Erde zu bringen. Da müssen dann auch die Auszubildenden zur Unterstützung ran. Das Ergebnis – einen großen Stern – können Fluggäste mit An- oder Abflug zum bzw. vom Lübecker Flughafen von oben am besten erkennen, aber durch die Höhenstaffelung von violetten fleißigen Lieschen, weißen Margeriten sowie blauviolettem, weißem und rosa Salbei erhalten auch „bodenständige“ Betrachter einen guten Eindruck. Insbesondere der im Zickzackmuster gepflanzte Salbei am Tellerrand erweckt beim Umrunden des Kreisverkehrs den Eindruck von Bewegung. Dennoch raten die Gartenexperten im Baudezernat dringend davon ab, den Platz – zur Vermeidung von Nebenwirkungen – mehr als dreimal mit Blick auf den Salbei zu umrunden!

Am Mühlentorplatz wird seit zwei Jahren auf Nachhaltigkeit gesetzt. Neben dem wechselnden äußeren Ring aus einjährigen Sommerblumen wurden auch über 2 000 mehrjährige Pflanzen (Stauden) eingesetzt. Nach intensiver Pflege und Bewässerung im Sommer müssen die Gärtner von Stadtgrün und Friedhöfe im Herbst nur die verblühten Sommerblumen entfernen. Die anderen Pflanzen bleiben am gleichen Standort und blühen im nächsten Jahr erneut. So können auch die Kosten reduziert werden.

Die Staudenblüte wird im Frühjahr von lila Geranien und orangefarbenen Taglilien in der Mitte, sowie gelben Taglilien im mittleren Ring eröffnet. Hinter dem niedrigen äußeren Blütenteppich aus dauerblühenden Sommerblumen liegt ein Ring aus Pflanzen mit überwiegend grasartigen Blättern. Der Ring ist in Einzelringe aus Pflanzen mit unterschiedlicher Blütezeit – wie roten, orangefarbenen und gelben Taglilien und blauen Schmucklilien – unterteilt. Er blüht im Laufe der Monate von außen nach innen und endet im Herbst mit gelben Rudbeckien. Spätestens zu dieser Zeit wird sich das Tellerprojekt-Team des Bereiches Stadtgrün und Friedhöfe neue Gedanken machen müssen, wie Planung, Bauleitung und Pflanzarbeiten für die Teller im nächsten Jahr organisiert werden, denn 25 000 Pflanzen auf 1 500 Quadratmeter Pflanzfläche kann man nicht mal eben kurz verteilen. Denn anders, aber trotzdem gut aussehen soll es ja auch noch im nächsten Jahr!

Schließlich soll auch der Lohmühlenplatz in diesem Jahr als fünfter Kreisverkehr erstmals begrünt werden. Der Entwurf sieht wie beim im letzten Jahr neu gestalteten Ziegelteller eine dauerhafte Begrünung mit Gehölzen und Bodendeckern vor. Auch hier ergeben sich wechselnde Blühaspekte im Ablauf der Vegetationsperiode. Details werden derzeit noch erarbeitet. Senator Franz – Peter Boden: „Lassen Sie sich überraschen!“