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Mittelalterliche Badehäuser: Sündenpfuhl oder Ort der Hygiene?

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„Badehäuser im mittelalterlichen Lübeck – Sündenpfuhl oder Ort der Hygiene?“ lautet ein Vortrag, zu dem das Kulturforum Burgkloster zu Donnerstag, 4. September 2008 ( 20 Uhr) im Rahmen der Sonderausstellung „100 000 Jahre Sex einlädt.Essen und Trinken, Mädchen und Musik – die Badestuben im Mittelalter waren oft mehr als nur Orte der Reinigung. Die Hamburger Historikerin Dr. Dagmar Hemmie, die über das Thema „Prostitution im Hanseraum“ promovierte, weiß in ihrem Vortrag über die zwei Seiten der Badehäuser ausführlich zu berichten. Die Badestuben waren kulturelle Zentren, in denen Klatsch und Tratsch ausgetauscht wurde, Verträge besprochen und gefeiert wurde.

Doch auch die körperlichen Freuden kamen häufig nicht zu kurz. So gibt es zahlreiche Zeichnungen und Berichte über Prostitution in den Badestuben. Heute werden die mittelalterlichen Badehäuser deshalb meist Bordellen gleichgesetzt, doch solche Badebordelle gab es eigentlich nur in den einschlägigen Vierteln größerer Städte. In den allermeisten Badestuben wurde – auf Geheiß der Kirche – nach Geschlechtern getrennt gebadet. Die Badeordnungen enthielten Vorschriften über „züchtiges“ Verhalten.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung „100 000 Jahre Sex“ statt. Die Teilnahme kostet neun (ermäßigt 5,50) Euro.